Nehammer unter Interventionsverdacht

Redaktion
Karl Nehammer - SEPA.Media - Martin Juen - FoB Style

Erich Vogl steht nach seiner Zeugenaussage zu angeblichen Interventionsversuchen von Ex-Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) vor dem endgültigen Aus bei der „Kronen Zeitung“. Während die FPÖ von „Klima der Einschüchterung“ spricht, dementiert ÖVP-Nationalratsabgeordnete Andreas Hanger jede Einflussnahme. Die Causa weitet sich zu einem Konflikt um Pressefreiheit und die Glaubwürdigkeit der Volkspartei aus.

Aktueller Anlass: Hanger bestreitet vehement jegliche Interventionen der Volkspartei in der Causa Pilnacek und kündigt Klagen gegen entsprechende Behauptungen an. Zeitgleich verdichten sich laut der derstandard.at die Informationen, dass die „Kronen Zeitung“ und der Redakteur Vogl vor einer einvernehmlichen Trennung stehen.

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Hintergrund:

  • Der Auslöser: Vogl sagte als Zeuge im Prozess von Peter Pilz aus, Ex-Kanzler Nehammer habe persönlich bei „Krone“-Herausgeber Christoph Dichand interveniert.
  • Das Ziel: Es ging angeblich um die Verhinderung der Veröffentlichung eines Pilnacek-Tonbandes und den Zugriff auf dessen Laptop.
  • Die Konsequenz: Kurz nach dieser unter Wahrheitspflicht getätigten Aussage wurde Vogl aus dem Innenpolitik-Ressort abgezogen und trat einen Urlaub an.

Wer sagt was:

  • Christian Hafenecker (FPÖ): „Ein solcher Rauswurf muss sofort rückgängig gemacht werden.“ Er bezeichnet den Vorgang als politisch höchst brisant und sieht im „Rauswurf“ Vogls einen Beweis für die Angst der ÖVP vor öffentlicher Kontrolle.
  • Andreas Hanger (ÖVP): Stellt fest: „Es hat nie eine Intervention gegeben.“
  • Krone-Führung: Weder Herausgeber Christoph Dichand noch Chefredakteur Klaus Herrmann oder der Betriebsrat äußern sich zu den Vorgängen.

Im Detail:

  • Vogl berichtete vor Gericht von mehreren, letztlich erfolglosen Versuchen Nehammers, Einfluss auf die „Krone“-Führung zu nehmen.
  • Die ÖVP legt Wert auf das Detail, dass Vogl lediglich ausgesagt habe, er habe von diesen Versuchen „gehört“.
  • Allein diese Aussagen reichten offenbar aus, um die Zusammenarbeit seitens der Zeitung zu beenden.

Warum das wichtig ist: Der Vorgang suggeriert, dass journalistische Zeugenaussagen vor Gericht existenzbedrohende berufliche Konsequenzen haben können. Dies könnte ein Klima der Einschüchterung schaffen, das investigative Berichterstattung im Umfeld von Regierungsparteien nachhaltig hemmt.

Quellen
ots.at →
derstandard.at →

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