Donald Trump macht einmal mehr deutlich, wer das Kommando führt. In einem Telefonat mit dem israelischen Premierminister Benjamin Netanyahu stellte der US-Präsident laut Axios klar, dass Israel keine militärischen Alleingänge gegen den Iran unternehmen soll, solange die Vereinigten Staaten mit Teheran über ein neues Atomabkommen verhandeln.
Lage ist angespannt
Israel trifft derzeit konkrete Vorbereitungen für einen schnellen Militärschlag gegen iranische Nuklearanlagen. In Sicherheitskreisen heißt es, dass sich das Zeitfenster für einen erfolgreichen Angriff bald schließen könnte. In den Vereinigten Staaten wächst daher die Sorge, Netanyahu könne auf eigene Faust handeln, ohne vorherige Abstimmung mit Washington.
Trump greift durch: Der Präsident warnte Netanyahu ausdrücklich. Er wolle keine Provokationen, während er versuche, auf diplomatischem Weg eine Lösung zu finden. Gleichzeitig machte Trump klar, dass eine militärische Option nicht vom Tisch sei. Doch zuerst wolle er sehen, ob eine Einigung mit dem Iran möglich sei. Das Büro des israelischen Premierministers wollte sich dazu nicht äußern.
Hintergrund des Anrufs: Kurz zuvor war es in Washington zu einem tödlichen Vorfall gekommen. Zwei Mitarbeiter der israelischen Botschaft wurden erschossen. Trotz dieser Eskalation bleibt Trump bei seiner Linie. Sein Ziel ist ein Abkommen und kein Flächenbrand im Nahen Osten.
Deutliche Worte in Jerusalem: Kristy Noem, Trumps Sicherheitsministerin, reiste persönlich nach Israel. Dort traf sie sich mit Netanyahu und überbrachte die Botschaft aus Washington. Sie betonte gegenüber Fox News, dass das Gespräch offen und direkt gewesen sei. Noem forderte Netanyahu auf, keine Schritte zu setzen, die die Verhandlungen gefährden könnten. Trump wolle keine langwierigen Gespräche, sondern innerhalb weniger Tage eine Entscheidung treffen. Israel solle dem Weißen Haus eine Woche Zeit geben.
Die Botschaft ist klar
Noem erklärte, sie habe den Premierminister gebeten, mit Trump eng zusammenzuarbeiten. Der Präsident wolle, dass Netanyahu die amerikanische Linie mitträgt. Auch Trumps Sprecherin Karoline Leavitt unterstrich den Standpunkt des Präsidenten. Er setze auf eine Einigung mit dem Iran, nicht auf den drastischeren Weg.
Diplomatische Gespräche laufen weiter: Netanyahus engster Berater Ron Dermer ist gemeinsam mit dem Chef des israelischen Geheimdienstes Mossad, David Barnea, nach Washington gereist. Dort führen sie Gespräche mit Vizepräsident Vance, CIA-Direktor John Ratcliffe und dem Iran-Beauftragten Steve Witkoff.
Auch in Europa wird verhandelt: Witkoff traf sich in Rom mit dem iranischen Außenminister Abbas Araghchi. Trump erklärte am Sonntag, die Verhandlungen machten echte Fortschritte. Noch in dieser Woche könnten gute Nachrichten folgen.
Fazit und Ausblick
Donald Trump duldet keinen Kurswechsel ohne sein Einverständnis. Wer ausschert, riskiert einen Bruch mit den Vereinigten Staaten. Für Netanyahu bedeutet das, keine Angriffe auf iranisches Gebiet ohne Absprache. Noch nicht.
Quelle
Foto: White House