Ein KI-generiertes Video täuscht einen Putsch in Frankreich vor und erreicht Millionen Klicks. Der französische Präsident Emmanuel Macron fordert vergeblich die Löschung durch den Meta-Konzern. Der Vorfall offenbart gravierende Lücken im Umgang mit digitaler Desinformation.
Aktueller Anlass: Ein gefälschtes Nachrichtenvideo zeigt seit 13. Dezember einen angeblichen Staatsstreich in Paris. Präsident Emmanuel Macron thematisiert den Vorfall bei einem Bürgergespräch. Die Aufnahme verbreitet sich viral auf Facebook und TikTok.
Wer sagt was:
- Macron kritisiert Meta scharf: „Sie machen sich über uns und die Souveränität der Demokratien lustig und bringen uns in Gefahr.“
- Ein afrikanischer Staatschef fragte Macron direkt: „Lieber Präsident, was ist bei euch los? Ich bin beunruhigt.“
- Der 17-jährige Ersteller erklärt gegenüber Le Monde: „Das war nicht meine Absicht. Ich wollte nicht in die Politik.“
Hintergrund: Frankreich verzeichnet seit Jahren Versuche ausländischer Einflussnahme. Russische Medien verbreiteten 2017 Gerüchte über Macrons Sexualität und 2023 über eine Bettwanzen-Plage. Im Oktober startete der Élysée-Palast eine Initiative gegen Algorithmen-Manipulation.
Im Detail:
- Das Video zeigt eine Reporterin, Soldaten und Blaulicht vor dem Eiffelturm.
- Macrons Team forderte Meta vergeblich zur Löschung auf.
- Meta verweist auf fehlende Regelverstöße und markiert den Inhalt lediglich als KI-generiert.
- Der Urheber entfernte das Video nach Kontakt mit Journalisten selbstständig.
Was zu tun ist: Macron verlangt die Möglichkeit zur sofortigen Löschung destabilisierender Falschinformationen. Plattformen wie Meta sollen in Zukunft sicherstellen, dass hinter den Accounts auch echte Personen stehen.
Wie es gemessen wurde: Die Zeitung Le Monde identifizierte den Urheber in Burkina Faso.
Politische Einordnung: Macron nutzt den Vorfall als Beleg für die Machtlosigkeit gegenüber US-Tech-Konzernen. Er drängt auf strengere Regulierung auf nationaler und europäischer Ebene.
Reaktion der Betroffenen: Der junge Urheber zeigt sich eingeschüchtert, zeitgleich aber auch beeindruckt von den Auswirkungen. Er entschuldigt sich für die unbeabsichtigte politische Dimension.
Zahl des Tages: 20 Millionen Klicks erzielte das AI-Video vor der Löschung.
Warum das wichtig ist: Das aktuelle Face-Video demonstriert die Gefährdung staatlicher Stabilität durch KI-gestützte Desinformation. Darüber hinaus ein Beleg, wie machtlos die französische Regierung im Kampf gegen AI-Videos darsteht.
Quellen
heise.de →
lemonde.fr →


