Ein exklusiver Zirkel dominiert seit Jahren das Außenministerium. Unter dem Deckmantel von Kunstfreiheit, Fetischästhetik und internationaler Diplomatie hat sich ein Netzwerk gebildet, das sich jeder Kontrolle entzieht. Die öffentliche Fassade ist bürgerlich, die privaten Abgründe sind verstörend. Ein Machtgeflecht, das sich tief in die Strukturen des BMEIA eingewoben hat, auf Kosten der Republik.
Mails, Macht & Masken
In geleakten Datensätzen tauchen mehrfach dienstliche und private Mailadressen österreichischer Diplomaten auf. Die Absender bewegen sich im Spannungsfeld zwischen sadomasochistischer Selbstdarstellung, künstlerischer Tarnung und strategischer Selbstinszenierung. Diskretion war kein Zufall, sondern System.
Aufgebaut wurde ein Schattenkabinett, das über Österreich hinauswirkt. Dabei handelt es sich hier nicht um spekulative Andeutungen, sondern belegbare Verbindungen und dokumentierte SM-Partys.

Der tiefe Fall
Im Zentrum der Recherchen steht ein österreichischer Botschafter. Ein Mann mit im hohen Rang, diplomatischer Immunität und Vorbildfunktion. Nach außen hin ein loyaler Repräsentant der Republik. Nach innen Betreiber eines perversen Blogs, der systematische Gewaltverherrlichung und die Degradierung von Frauen zum Inhalt hatte.
Der Blog war nicht anonym, sondern technisch eindeutig rückverfolgbar. Er nutzte die Mailadresse „caro-n@hotmail.de„, verbunden mit seinem Profilbild und einem Statistiktool. Alle Zugänge mit demselben Passwort. Selbst der Cyberangriff 2020 führte zu keiner Änderung im Verhalten des Beamten. Dienstliche und private Nutzung verschwammen.

Daten zum SM-Blog
Der Diplomat verwaltete seinen Blog mit der Adresse „caro-n@hotmail.de“. Die Website lief über das System WordPress. Dieselbe Mailadresse war auch mit seinem Profilbild – dem sogenannten Gravatar – verknüpft. Für die Auswertung nutzte er das Statistik-Tool Jetpack.
Besonders Brisant: Für alle drei Dienste nutzte er dasselbe Passwort. Und die Hauptfigur seines Blogs – Caro N – war keine reine Fiktion.

Die echte Caro
Caro Nikolic, so der Name der devoten Protagonistin der sadomasochistischen Geschichten, ist real. Die Bilder, mit denen die Figur ein Gesicht bekam, stammen von einer echten Frau. Keine Stockfotos und keine erfundene Darstellerin.
Die Frau dahinter ist bekannt. Sie nannte sich „Holly“. Bis 2024 trat sie regelmäßig als Sex-Camgirl auf. Live.
Auf der Plattform Recurbate hatte sie über 419.000 Follower und rund 3.790 zahlende Abonnenten sorgten für ein stabiles Einkommen.
Dann plötzlich: Funkstille.
- Auf YouTube: letztes Video im Oktober.
- Instagram: Ende mit Halloween.
- Telegram: letzter Eintrag am 2. Dezember.
- TikTok: gelöscht.
Ihre digitalen Spuren führen nach Finnland, Russland, Türkei und Georgien. Wir haben Holly kontaktiert. Ohne Erfolg.
Ein internationales SM-Netzwerk
Die Recherche über das Camgirl „Holly“ öffnete die Tür zu einem Netzwerk aus Doppelleben, Machtspielen und sexueller Inszenierung. Wer glaubt, solche Inhalte seien reine Privatsache, irrt.
Die Spur führt längst über Österreich hinaus: Involvierte Personen finden sich in Belgien, Frankreich, Österreich und Serbien und im innersten Zirkel des BMEIA und der letzten Bundesregierung. Was dieses SM-Netzwerk verbindet, geht weit über bloßen „Popoklatsch“ hinaus.

SM-Brüder werden vermittelt
Mehreren glaubwürdigen Quellen aus dem Diplomatischen Corps zufolge, entstand bei der Bestellung eines Sektionsleitern im BMEIA der Eindruck, dass SM-Brüder einander protegieren. Hingegen einem integren Beamten wurde nahegelegt, sich ins Ausland „versetzen zu lassen“. Und ja, wir sprechen in einem konkreten Fall von Amtsmissbrauch. Es gilt die Unschuldsvermutung.
Macht oder Ohnmacht?
Niemand verlangt eine moralische Bewertung privater Lebensentwürfe. Was Erwachsene einvernehmlich hinter verschlossenen Türen tun, ist ihre Sache. Aber:
Wenn aus sexueller Verbrüderung strukturelle Protektion wird, wenn Posten im Außenministerium nicht nach Kompetenz, sondern nach Zugehörigkeit zu einem devoten oder dominanten Zirkel vergeben werden, dann sprechen wir nicht mehr von 50 Shades of Grey. Dann sprechen wir von institutionellem Amtsmissbrauch.
Cyberangriff und Datenleaks
Was als bloße Nebenspur begann, entpuppt sich als sicherheitspolitische Zeitbombe: Unzählige Angehörige des österreichischen Außenministeriums finden sich mit ihren dienstlichen E-Mail-Adressen in internationalen Datenleaks wieder.
Unsere Recherchen zeigen: Es geht um ein strukturelles Problem der digitalen Sorglosigkeit in jenem Ministerium, das für Österreichs Außenbeziehungen und globale Sicherheit verantwortlich ist. Daher stellt sich die Frage, wie tatsächlich 2020 in das System des Außenministeriums eingedrungen wurde.
Allein in den bekannten Sammlungen von „Have I Been Pwned“ tauchen über ein Dutzend BMEIA-Adressen auf. Dienstliche E-Mailadressen und Passwörter im Klartext, aber auch mobile Telefonnummern.
Abhängigkeit ersetzt Leistung
Diplomatie erfordert Urteilskraft, Selbstbeherrschung und Loyalität zur Republik und nicht zu einem Geheimzirkel. Wenn psychosexuelle Abhängigkeiten zur Karrierevoraussetzung werden, ist der Rechtsstaat in Gefahr. Denn Macht, die sich nicht mehr auf dem Dienstweg kontrollieren lässt, verkehrt sich ins Gegenteil: Sie schützt nicht mehr, sie beherrscht.
Österreich hat ein Problem. Nicht mit der Sexualität seiner Beamten. Sondern mit ihrer Loyalität. Mit ihrem Amtsverständnis. Und mit einem System, wo sich Beamte und Diplomaten gegenseitig decken.
Wer schützt Österreich?
Die entscheidende Frage lautet: Warum gibt es im Außenministerium keine flächendeckende Sicherheitsüberprüfung dienstlicher Adressen, keine Monitoring-Strukturen und keine präventiven Maßnahmen gegen Cyber-Erpressung?
Im Lichte der sadomasochistischen Blogaktivitäten eines Botschafters und dem massenhaften Auftauchen diplomatischer Konten in kriminellen Datenpools ist klar: Das Problem ist kein Einzelfall. Es ist ein Systemfehler.
Das System hat versagt: digital, moralisch und politisch. Die Frage stellt sich nur, ob man den Karren überhaupt aus dem Sumpf noch rausschieben kann.
Quelle: Redaktion
Diese Geschichte erinnert mich an Hein Conrads und sein Lied mit dem Text:
Aber alles in Ordnung mein gnädiger Herr, nichts ist passiert, Herr Graf, bitte sehr ..