Doskozil betonte bei der Präsentation, dass ihm das Schreiben des Buches „Hausverstand“ überraschend leicht gefallen sei. In mehreren Kapiteln geht er auf persönliche Themen wie sein stimmliches Handicap ein. Damit wolle er zeigen, dass man auch mit Beeinträchtigungen politische Ämter ausüben könne. „Ich war fasziniert davon, wie ein Buch entsteht,“ erklärte Doskozil.
Kritik an Parteigenossen
Im Buch äußert Doskozil deutliche Kritik an der SPÖ und einigen ihrer Mitglieder. Er räumte ein, dass er in der eigenen Partei als „Störfaktor“ wahrgenommen werde und sagte: „Ich werde intern ganz massiv bekämpft.“ Die Bundespolitik sei für ihn abgeschlossen, aber er hätte gerne Themen wie Mindestlohn und Gesundheitsversorgung auf Bundesebene diskutiert.
Umgang mit FPÖ
Doskozil äußerte sich auch zur Zusammenarbeit mit rechten Politikern. Er betonte, dass es kein Allheilmittel gebe und dass Pauschalierungen und Ausgrenzungen der falsche Weg seien. Herbert Kickl und ähnliche Politiker spalteten die Gesellschaft, weshalb eine Koalition mit ihnen für Doskozil „schwierig bis unmöglich“ sei.
Persönliche Enttäuschungen
Im Buch beschreibt Doskozil auch seine persönlichen Enttäuschungen, wie die kurzzeitige Übernahme des SPÖ-Vorsitzes 2023, die durch eine fehlerhafte Auszählung wieder rückgängig gemacht wurde. Dies sei für ihn nicht nur eine „international belächelte Blamage, sondern natürlich auch persönlich eine unglaubliche Enttäuschung“ gewesen.
Keine eigene Partei
Trotz seiner Kritik an der SPÖ schließt Doskozil die Gründung einer eigenen Partei aus, da er sonst unglaubwürdig wäre. Er bleibt jedoch streitbar und will weiterhin für seine Inhalte kämpfen. Über seine politische Zukunft sagt er: „Ein Comeback in der Bundespolitik hat sich für mich erledigt, aus ganz lebenspragmatischen Gründen.“
Fazit und Ausblick
Hans Peter Doskozil gibt in seinem Buch tiefe Einblicke in seine persönliche und politische Welt, stellt sich als Kämpfer dar und spart nicht mit Kritik an seiner eigenen Partei. Die Leser erwartet ein offenes, ehrliches und stellenweise schonungsloses Werk, das zum Nachdenken anregt.