In Forchtenstein ermittelt die Staatsanwaltschaft Eisenstadt gegen SPÖ-Bürgermeister Alexander Rüdiger Knaak. Dies berichtet der Kurier. Die FPÖ Burgenland spricht von einer massiven „Kostenexplosion, Vergaben ohne Gemeinderat und Intransparenz auf allen Ebenen.“ Die SPÖ verteidigte bisher Knaak demonstrativ, während die FPÖ eine landesweite Aufklärung fordert. Für Knaak gilt die Unschuldsvermutung.
Aktueller Anlass: Nach einer Sachverhaltsdarstellung des Prüfungsausschusses hat die Staatsanwaltschaft Ermittlungen aufgenommen. Der Verdacht: mehrfach rechtswidriges Verhalten bei der Sanierung der Volksschule.
Wer sagt was:
- Daniel Jägerbauer (FPÖ Forchtenstein): „Es geht nicht um Bagatellen, sondern um mutmaßlichen Amtsmissbrauch auf dem Rücken unserer Kinder.“
- Christian Spuller (Freie Liste Forchtenstein – FLF): „Das ist ein Tiefpunkt in der Geschichte unserer Gemeinde!“
- Alexander Knaak (SPÖ Forchtenstein): „Alle gesetzlichen Bestimmungen wurden eingehalten.“
- Alexander Petschnig (FPÖ Burgenland): „Wenn Doskozil seinen Maßstäben treu bleibt, muss Knaak sein Amt ruhend stellen.“
Hintergrund:
- Die Sanierung der Fenster in der Volksschule Forchtenstein wurde ohne Gemeinderatsbeschluss abgewickelt.
- Der Preis soll deutlich überhöht gewesen sein.
- Der Fall wurde vom gemeinderätlichen Prüfungsausschuss aufgedeckt.
- Die Staatsanwaltschaft bestätigt laufende Ermittlungen und wartet auf den Polizeibericht.

Im Detail:
- Die FPÖ spricht von strukturellem Amtsmissbrauch und einem Vertuschungssystem.
- Bürgermeister Knaak fungiert auch als Hauptreferatsleiter im Land Burgenland.
- Die SPÖ reagierte im Vorfeld mit einem offenen Brief, unterschrieben von sämtlichen roten Mandataren, der nun viele Fragen aufwirft.
Brief der SPÖ-Forchtenstein: In einem Brief der SPÖ-Forchtenstein heißt es:
„WAHR ist, dass unser Bürgermeister und sein Team stets ehrlich und verantwortungsvoll für Forchtenstein handeln. […] WAHR ist, dass wir geschlossen hinter unserem Bürgermeister Rüdiger Knaak stehen.“
Diese Formulierung wirkt wie eine vorbeugende Loyalitätserklärung, besonders auf das laufende Ermittlungsverfahren.
Exklusiv: Rote Gemeinderäte unter Druck. Folgende SPÖ-Mandatare haben den Brief unterzeichnet:
- Anna Strodl
- Friederike Reismüller
- Franz Rumpler
- Bernd Strodl
- Oliver Abraham
- Benjamin Skolik
- Gerald Gruber
- Friedrich Prechtl
- Josef Müllner
- Lisa Sedlatschek
- Hannelore Kleinrath
Hintergrund: Die politische Aussagekraft dieses Briefs steht nun im Zentrum der lokalen Debatte. Die politische Verantwortung dieser Mandatare rückt zunehmend in den Fokus.
Was zu tun ist:
- Lückenlose Aufklärung durch die Staatsanwaltschaft und unabhängige Kontrolle der Auftragsvergabe.
- Politische Konsequenzen prüfen – auch für Gemeinderäte, die sich pauschal vor eine beschuldigte Person stellen.
- Einrichtung einer öffentlich einsehbaren Vergabedatenbank für Gemeindemittel.
Politische Einordnung: Die Causa wird zur Belastung für Landeshauptmann Doskozil. Sein Gesetz zur Amtsniederlegung bei Anklagen steht im Widerspruch zum Schweigen im Fall Knaak.
Zahl des Tages: 11 SPÖ-Gemeinderäte verteidigten im Vorfeld öffentlich Bürgermeister Knaak, gegen den nun ermittelt wird.
Zitat des Tages: „Wer Transparenz predigt, muss sie auch leben.“ – Alexander Petschnig
Was als Nächstes kommt:
- Die Polizei liefert ihren Bericht an die Staatsanwaltschaft.
- Die FPÖ kündigt systematische Prüfungen in weiteren Gemeinden an.
Warum das wichtig ist: Wenn Regeln missachtet und politische Verantwortung verweigert wird, leidet das Vertrauen in die Demokratie. Öffentliche Mittel, besonders im Schulbereich, verlangen maximale Sorgfalt und Transparenz.
Quellen
Kurier (Print 12.07.2025)
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