Trump kippt zollfreie Mini-Importe aus China: Temu im Visier

Redaktion
Donald Trump - Pixabay

Die USA schließen ein milliardenschweres Schlupfloch im E-Commerce und das mitten im Wahlkampf.

Aktueller Anlass: US-Präsident Donald Trump hat am Mittwoch per Executive Order die sogenannte De-minimis-Regel für China und Hongkong ausgehebelt – eine Klausel, die Billigimporte bis 800 US-Dollar bisher zollfrei ließ.

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De-minimis Wortbedeutung: Der Begriff kommt aus dem Lateinischen „de minimis non curat lex“ und bedeutet „das Gesetz kümmert sich nicht um Kleinigkeiten“.

Temu, Shein & Co.: Trump stoppt die Flut der Minipakete

  • Der Erlass tritt am 2. Mai in Kraft, mit Zöllen von mindestens 30 % oder 25 US-Dollar pro Artikel für Sendungen aus China und Hongkong.
  • Ab 1. Juni steigt der Pauschalbetrag auf 50 US-Dollar pro Artikel.
  • Betroffen sind insbesondere Direktversender wie Temu und Shein, die derzeit den Großteil des Kleinstversandhandels dominieren.

Berechnung: 2024 wurden knapp 1,4 Milliarden Pakete über die de minimis-Regelung in die USA eingeführt, davon kamen rund 60 % aus China.

Hintergrund: Der Erlass ist Teil der Trump-Strategie, China wirtschaftlich und politisch unter Druck zu setzen. In den USA wird China auch für die anhaltende Opioid-Krise mitverantwortlich gemacht, da es Grundstoffe für Fentanyl liefert.

de minimis“-Regelung im Detail

  • Die neuen Zölle gelten für alle Nicht-Post-Sendungen aus China/Hongkong unter 800 $.
  • Für Postsendungen gelten pauschale Beträge, unabhängig vom Wert.
  • Logistikfirmen müssen künftig Zolldaten an CBP (Zollbehörde) melden, Sicherheiten hinterlegen und Zahlungen fristgerecht leisten.

Wer sagt was: Trump selbst spricht von einem Sieg für „amerikanische Arbeiter“ und einem Schlag gegen „unfaire Handelspraktiken“.

Was zu tun ist: Versandplattformen müssen ihre Prozesse binnen eines Monats umstellen, andernfalls drohen massive Verzögerungen an den US-Grenzen.

Wie es gemessen wurde: Zollstatistiken der US-Regierung zeigen einen dramatischen Anstieg von Minipaketen, vor allem durch Social-Media-Shoppingtrends.

Wo es auffällt: Betroffen sind vor allem Konsument im Low-Cost-Segment, etwa Studenten, Jugendliche oder Haushalte mit geringem Einkommen.

Was als Nächstes kommt: Der Handelsminister soll innerhalb von 90 Tagen evaluieren, ob die Regelung auch auf Macau ausgeweitet wird. Zudem könnten weitere Länder folgen.

Warum das wichtig ist: Mit der Maßnahme verändert Trump die Regeln für den globalen E-Commerce. China verliert einen unfairen Vorteil, die USA erhalten zusätzliche Zolleinnahmen.

Was jetzt wichtig ist:

  • Wird EU-Handels-Kommissar Valdis Dombrovskis eine Zollinitiative starten?
  • Wie reagieren nationale Regierungen, vor allem Italien und Spanien, wo Temu besonders beliebt ist?
  • Was macht China? Drohen Gegenmaßnahmen gegen europäische Exporte?

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