In der größten Krise der Republik Österreichs gönnte sich Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) samt seiner Bundesregierung im Jahr 2020 dekadente Wohlfühlinserate in der unglaublichen Höhe von 47,5 Millionen Euro pro Jahr. Da die Summe ungreifbar ist, hier ein praktisches Beispiel.
Regierungsinserate: Vier Jahreseinkommen von Arbeitern = ein Tag Regierungs-Show
Das durchschnittliche Jahreseinkommen eines Arbeiters betrug im Jahr zuvor 28.454 Euro (brutto). Dies bedeutet, dass vier Arbeiter jeden Cent jeweils ein Jahr sparen müssten, damit sie einen Tag der Regierungswerbung bezahlen könnten. Und eigentlich wäre auch das zu wenig.
Bricht man es auf die Lohnsteuer runter, wird es unglaublich: Bei diesem Jahreseinkommen von 28.454 Euro macht laut Arbeiterkammer die Lohnsteuer 1.895,98 pro Jahr aus. Dividiert man diese 1.895,98 durch die täglichen Ausgaben der Bundesregierung pro Tag, sprich 129.854,60, kommt man gerundet auf die Lohnsteuer von 68 Arbeitern pro Jahr.
Regierungspropaganda im Detail
Die Bundesregierung verpulverte 47,5 Millionen Euro Steuergeld im Jahr 2020 für Regierungsinserate (47.526.783,67 Euro). Da 2020 ein Schaltjahr war, macht dies pro Tag 129.854,60 Euro für Regierungsinserate der Regierung aus.
Zum Vergleich: Im Jahr zuvor haben knapp 4,6 Millionen unselbständig Erwerbstätigen, ohne Lehrlinge, ein mittleres Bruttojahreseinkommen von 29.458 Euro pro Jahr verdient.
47,5 Millionen Euro lassen sich noch einmal unterteilen: Knapp die Hälfte aller Inserate schaltete das Bundeskanzleramt – auch der Babyelefant kostet Geld, selbst Regierungspropaganda muss finanziert werden. Das Bundeskanzleramt verpulverte 21,2 Millionen Euro (21.241.966,84) für Medien.
Unglaublich, aber wahr: Die Summe aller Ministerien macht 26,2 Millionen Euro (26.284.816,83) aus.
Die Top-5 Werbeschaltkönige und Werbeköniginnen der Bundesregierung: Sebastian Kurz, Gernot Blümel, Klaudia Tanner, Karl Nehammer und Margarete Schramböck (alle ÖVP).
Der Überblick für alle Zahlenfetischisten
- Bundeskanzleramt: 21.241.966,84 Euro
- Finanzministerium: 8.878.626,35 Euro
Bundesministerium für Finanzen - Verteidigungsministerium: 3.579.994,71
Bundesministerium für Landesverteidigung - Innenministerium: 3.302.895,42 Euro
Bundesministerium für Inneres - Wirtschaftsministerium: 2.525.166,92 Euro
Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort - Bildungsministerium: 2.399.831,76 Euro
Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung - Umweltministerium: 1.508.299,07 Euro
Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie - Landwirtschaftsministerium: 1.115.940,24 Euro
Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus - Außenministerium: 894.985,22 Euro
Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten - Arbeitsministerium: 629.106,26 Euro
Bundesministerium für Arbeit, Familie und Jugend - Sozialministerium: 368.895,75 Euro
Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz
Quelle: RTR
Fass ohne Boden hat keinen Cent der öffentlichen Hand erhalten. Deswegen können wir frei schreiben.
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Endlich wird einmal das Geld sinnvoll für Inserate ausgegeben: für Einschaltungen, die der Bevölerung ihre Mitverantwortung bei der Pandemiebekämpfung veranschaulichen sollen.
Es wäre gescheiter, die notwendigen Kosten für die Demos aufzulisten, die die Regierungsinserate erst notwendig gemacht haben, bevor die Bevölkerung verrückt gemacht wird.
Vielleicht wäre es auch fair, die unnötigen Kosten für das Ausbügeln von Impfpannen zu benennen, für die jene geradestehen sollten, die sich so um die föderalistische Handhabung der Impfungen bemüht haben – weil die derzeitige Bundesregierung bekanntlich die schlechteste aller Regierungen weltweit ist – wahrscheinlich, weil die Zahl der Coronatoten, gemessen an der Einwohnerzahl, europaweit (De ausgenommen) die geringste ist.