Fleisch und Fleischerzeugnisse, Milch und Milcherzeugnisse sowie andere tierische Erzeugnisse unterliegen bei der Einfuhr im Reiseverkehr Beschränkungen zur Verhinderung der Einschleppung von Tierseuchen und Tierkrankheiten.
Seit 2020: Zoll beschlagnahmt 21 Tonnen tierische Produkte
„Die Zöllner achten verstärkt auf die mögliche illegale Mitnahme von tierischen Lebensmitteln und unterbinden diese – zum Schutz von Verbrauchern, aber auch der Wirtschaft“, ist Finanzminister Blümel vom Engagement der österreichischen Zöllner überzeugt. Bei Schwerpunktkontrollen des Zolls wurden seit Beginn 2020 österreichweit 20.818,20 Kilogramm illegal eingeführte Fleisch und Fleischerzeugnisse sowie andere tierische Produkte aus dem Verkehr gezogen. Rund 80 Prozent davon wurden bei mobilen Kontrollen der Zöllner im Straßenverkehr sichergestellt. Die restlichen Aufgriffe fanden bei den Einfuhrkontrollen im Reiseverkehr durch die Zollstellen an den Flughäfen statt. Allein im Vorjahr wurden in der Reisendenabfertigung der Zollstelle am Flughafen Wien Schwechat rund drei Tonnen tierischer Erzeugnisse nach dem Tierseuchengesetz angehalten.
„Der Umstand, dass in Moldawien 2020 Fälle der global grassierenden Tierseuche der Afrikanischen Schweinepest verzeichnet wurden, verdeutlicht die Wichtigkeit dieser Beschränkungen und deren Kontrollen“, so Finanzminister Gernot Blümel zu den erfolgreichen Aufgriffen des Zolls in der Vergangenheit. Auch wenn der Mensch wie im Fall der Schweinepest nicht daran erkranken kann, für Tiere ist diese Erkrankung höchst ansteckend. Die wirtschaftlichen Auswirkungen eines Tierseuchenausbruchs in Österreich wären für den landwirtschaftlichen Bereich sowie für vor- und nachgelagerte Wirtschaftsbereiche katastrophal: Notschlachtungen, Handelsbeschränkungen und Exporteinbußen wären die unabdingbare Folge.
Moldawischer Kleintransporter mit 6 Insassen, 23 Liter Alkohol und 900 kg Fleisch
Das erstaunte selbst die erfahrenen Zöllner der Zollstelle Flughafen Linz, als sie am 4. März 2021 einen augenscheinlich überladenen moldawischen Mercedes Sprinter auf der A25 Höhe Pucking aus dem Verkehr zogen. Bei der anschließenden Zollkontrolle am Flughafen Linz Hörsching erschnüffelte Diensthund des Zolls 1.600 Zigaretten. Die Beamten konnten insgesamt 902 Kilogramm Schweine- und Hühnerfleisch sowie 22,8 Liter Alkohol sicherstellen.
Die acht Stangen Schmuggelzigaretten spürte Ben in einem Versteck oberhalb der 2. Sitzreihe auf. Dort war in einem eingezogenen Zwischenboden sogar ein Safe eingebaut, in dem die Zigaretten mitgeführt wurden. Das Fahrzeug glich zwar dem äußeren Anschein nach einem Kleinbus mit 4 Sitzreihen, tatsächlich war der Sprinter jedoch nach der 2. Sitzreihe zu einem Kühltransporter umgebaut worden. So diente die Hälfte der Fahrzeuglänge als gekühlte Ladefläche. Anzunehmen ist also, dass damit wohl öfter entsprechende Fahrten unternommen werden sollen.
Zoll empfiehlt
Der Zoll rät generell dazu, keine Lebensmittel aus privater, unkontrollierter Produktion und Hausschlachtung einzuführen. In Hinblick auf die Afrikanische Schweinepest geht von selbst produzierten Fleischprodukten aus Ausbruchsgebieten besonders hohes Risiko aus. Bereits das unachtsame Wegwerfen von Jausenresten kann massive Folgen nach sich ziehen. Die Übertragung der Afrikanischen Schweinepest kann durch direkten Kontakt mit infizierten Tieren erfolgen. Aber auch durch die Aufnahme von Speiseabfällen oder Schweinefleischerzeugnissen. Selbst die Zubereitungen kann zu einem indirekten Übertragungsweg führen.