Im ersten Halbjahr 2024 hat das Klimaschutzministerium unter der Leitung von Leonore Gewessler insgesamt 335.000 Euro in Social-Media-Werbung investiert. Plattformen wie Facebook, Instagram, TikTok und YouTube erhielten den Großteil der Ausgaben. Weitere 19.798 Euro flossen in Werbekampagnen des Österreichischen Patentamts. Die Ziele der Kampagnen umfassten unter anderem die Bewerbung des Klimatickets und des Klimabonus sowie Verkehrssicherheitsprojekte.
Breite Präsenz auf vielen Kanälen
Das Ministerium betreibt insgesamt 44 Social-Media-Kanäle, darunter auch bekannte Initiativen wie „Klimaaktiv“ und „Bewusst kaufen“. Besonders die Präsenz auf TikTok, einer Plattform, die vor allem jüngere Zielgruppen anspricht, sorgt für Aufmerksamkeit. Gewessler verteidigte die Ausgaben in ihrer Antwort auf die parlamentarische Anfrage: „Es ist entscheidend, dass die Bevölkerung über Themen wie Klimaschutz und nachhaltige Mobilität informiert wird.“
Harte Kritik von der SPÖ
SPÖ-Abgeordneter Philipp Kucher äußerte sich in einer parlamentarischen Anfrage kritisch zu den Werbeausgaben. In seiner Kritik bemängelte er vor allem die Verteilung öffentlicher Gelder an große digitale Plattformen, die wenig zum österreichischen Journalismus beitragen. „Während der heimische Journalismus immer mehr unter Druck gerät, gehen über 300.000 Euro an globale Onlinekonzerne wie Facebook und TikTok, die weder Steuern zahlen noch Arbeitsplätze im Journalismus schaffen“, so Kucher.
Fazit und Ausblick
Die Ausgaben haben jedoch nicht nur politische Gegner auf den Plan gerufen. Auch Medienexperten äußern Bedenken über die Priorisierung digitaler Werbung auf internationalen Plattformen, während der österreichische Journalismus vermehrt um finanzielle Unterstützung kämpft.