Opferzahl nahezu gleich wie 2018
410 Menschen verunglückten 2019 auf Österreichs Straßen tödlich. Das ist um ein Todesopfer oder 0,2 % mehr als im Jahr 2018 (409). 2018 war allerdings die bisher absolut niedrigste Zahl an Verkehrstoten seit Beginn der Aufzeichnungen des Innenministeriums.
Die Zahl von 410 Verkehrstoten ist weniger als ein Siebentel der Todesopfer vom Jahr 1972, dem bisher „schwärzesten Jahr“ der Unfallstatistik (2.948 Tote). Die Zahl zugelassener Fahrzeuge hat seit 1972 von 2,5 Millionen auf 7,0 Millionen zugenommen.
In den Bundesländern
In Niederösterreich gab es im abgelaufenen Jahr 98 Verkehrstote, in Oberösterreich 88, in der Steiermark 68, in Tirol 37, im Burgenland 33, in Kärnten 29, in Salzburg 31, in Vorarlberg 15 und in Wien 11.
Eine Zunahme der Zahl an Verkehrstoten gab es im Burgenland (+20), in Salzburg (+4) und in Tirol (+1). In allen anderen Bundesländern gab es Rückgänge, in der Steiermark und in Wien wurden im Jahr 2019 die bisher geringsten Zahlen an Verkehrstoten seit 50 Jahren verzeichnet.
Verkehrsbeteiligung
Bei den tödlichen Verkehrsunfällen 2019 verloren 199 Pkw-Insassen (davon 3 in Elektro-Pkws) ihr Leben, 11 Lkw-Insassen (davon 9 im Klein-Lkw), 78 Motorradfahrer (davon 16 mit Leicht-Motorrädern), 10 Mopedfahrer, 32 Radfahrer (davon 9 mit Elektro-Fahrrad), 68 Fußgänger, 5 Traktor-Lenker/Mitfahrer, 3 Lenker/Mitfahrer einer selbstfahrenden Arbeitsmaschine, 2 Lenker eines Microscooters, 1 Microcar-Insasse, und 1 Omnibus-Insasse. Angestiegen gegenüber 2018 ist die Zahl der getöteten Pkw-Insassen, Fußgänger, Mopedfahrer, Lenker von selbstfahrenden Arbeitsmaschinen und Lenkern von Spiel-und Sportgeräten. Zurückgegangen ist die Zahl der getöteten Motorradfahrer, Lkw-Insassen Traktor-Lenker/Mitfahrer, Omnibus-Insassen und Radfahrer.
Hauptunfallursache: Unachtsamkeit und Ablenkung
Als vermutliche Hauptunfallursachen der tödlichen Verkehrsunfälle gelten Unachtsamkeit und Ablenkung (25,6 %), nicht angepasste Fahrgeschwindigkeit (24,8 %), Vorrangverletzung (13,4 %), Fehlverhalten von Fußgängern (10,4 %), Überholen (6,4 %), Missachtung von Geboten/Verboten (5,3 %), Herz-/Kreislaufversagen/akute Erkrankungen am Steuer (4,8 %), Übermüdung (2,4 %), mangelnder Sicherheitsabstand (1,6 %) und technische Defekte (0,5 %). Alkoholisierung war bei 23 oder 6,8 % der tödlichen Unfälle gegeben.
Straßenarten
Der Großteil der tödlichen Unfälle ereignet sich auf den ehemaligen Bundesstraßen (204 Getötete), Landesstraßen (104) und sonstigen Straßen (66). 36 Verkehrstote gab es auf Autobahnen und Schnellstraßen, das bedeutet einen Anteil von 8,8 % an allen Verkehrstoten.
16 Kinder kamen ums Leben – sechs davon als Fußgänger
16 Kinder im Alter von 0 bis 14 Jahren kamen im Straßenverkehr 2019 ums Leben, davon 6 als Fußgänger, 3 als Pkw-Insassen, 2 Mitfahrer in einem Fahrradanhänger, 2 Lenker eines Microscooters, 1 Mitfahrer einer selbstfahrenden Arbeitsmaschine, 1 Mitfahrer auf einem Moped und 1 Mitfahrer auf einem Traktor. 2018 verunglückten 3 und 2017 8 Kinder tödlich. Vier Kinder im Alter von 6 bis 15 Jahren kamen 2019 bei einem Schulwegunfall ums Leben. 6 Jugendliche im Alter von 15 bis 16 Jahren verunglückten im abgelaufenen Jahr als Lenker eines Mopeds.
Getötete auf Schutzwegen, Bahnübergängen und in Tunnelanlagen
13 Fußgänger kamen auf Schutzwegen ums Leben, 2018 waren es 9. Auf Bahnübergängen bei Eisenbahnkreuzungsanlagen verunglückten 9 Menschen tödlich (2018: 12). 6 Tote gab es 2019 in Straßentunneln (2018: 3). Bei Verkehrsunfällen mit Geisterfahrern kam 2019 1 Verkehrsteilnehmer ums Leben (2018: 1).
107 (28,5 %) aller tödlichen Unfälle sind Alleinunfälle, das heißt, es ist nur ein Fahrzeug am Unfall beteiligt. Von den 199 tödlich verunglückten Pkw-Insassen verwendeten 144 den Sicherheitsgurt, 55 waren nicht angegurtet. Mehr als ein Drittel aller Verkehrstoten (146 oder 35,6%) waren zum Unfallzeitpunkt 60 Jahre oder älter, 46 davon (11,2 %) sogar älter als 80 Jahre. In der Altersgruppe der 17- bis 29-Jährigen kamen im abgelaufenen Jahr 79 Personen (19,3 % aller Verkehrstoten) bei Verkehrsunfällen ums Leben. 73 oder 17,8 % der getöteten Verkehrsteilnehmer waren nicht österreichische Staatsbürger, mehr als jeder fünfte tödliche Verkehrsunfall (83 oder 22,1 Prozent) wurde von ausländischen Staatsangehörigen verursacht.
Quelle
Innenministerium: 410 Verkehrstote im vergangenen Jahr.
Foto: Gerd Altmann – pixabay