Eine aktuelle Studie der Arbeiterkammer Wien (AK) zeigt, dass jede fünfte Person in Österreich kaufsuchtgefährdet ist. Besonders betroffen sind Frauen, junge Menschen und Personen mit niedriger Bildung.
Kreditkarte als Falle
Das Internet spielt eine zentrale Rolle bei der Entwicklung von Kaufsucht. 13 Prozent der Befragten kaufen mindestens einmal wöchentlich online ein, während ein Viertel mehrmals im Monat und etwas mehr als ein Fünftel mehrmals im Quartal online einkaufen. Nina Birkner-Tröger von der AK kritisiert die Verwendung von „Dark Patterns“ durch Online-Plattformen, die Konsumenten manipulieren, und die Rolle von Influencern, die oft unklar gekennzeichnete Werbung machen.
Kaufsucht ein Tabuthema
Kaufsucht bleibt eine tabuisierte Form der Abhängigkeit. „Kaufsüchtige suchen einen Kick und kaufen oft, um Einsamkeit oder mangelndes Selbstwertgefühl zu kompensieren“, erklärt Birkner-Tröger. Dies führt häufig zu Überschuldung und sozialer Isolation. Der gesellschaftliche Druck, durch Konsum einen Platz in der Gesellschaft zu finden, ist besonders bei jungen Menschen hoch.
Forderungen der AK
Die AK fordert mehr Unterstützung für kaufsuchtgefährdete Menschen. Dazu gehören:
- Mehr Schutz in der Online-Welt, z.B. durch Regulierung von Influencer-Werbung
- Strengere Vorschriften bei Kreditwerbungen zur Vermeidung von Überschuldung
- Förderung der Verbraucherbildung in Schulen, um junge Menschen im Umgang mit Geld zu schulen
Quelle
Die AK Studie zur Kaufsuchtgefährdung ist unter wien.arbeiterkammer.at/kaufsucht abrufbar.