Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) veröffentlicht heute die Ergebnisse ihrer Untersuchungen zu seltenen Blutgerinnseln (Thrombosen) nach Impfungen mit dem Covid-19-Impfstoff von AstraZeneca. Deutschland und über ein Dutzend andere EU-Länder hatten die Nutzung des Impfstoffs daraufhin am Dienstag gestoppt. Das Nationale Impfgremium, das in Österreich gemäß der bisherigen EMA-Einschätzung vorerst zu keiner Aussetzung geraten hat, will die Entscheidung für eine weitere Bewertung abwarten.
Der Impfstoff AstraZeneca spielt eine wesentliche Rolle für die heimische Impfstrategie. Der britisch-schwedische Hersteller hat immense Lieferschwierigkeiten, dennoch sind 70 Millionen Dosen für das zweite Quartal avisiert. Weil das Vakzin nicht stark gekühlt werden muss, kann es auch gut von Hausärzten gespritzt werden.
Stimmungsmache: “Impfen ist ökonomisch die beste Strategie”
Derzeit kommen in Österreich hauptsächlich zwei Vakzine gegen schwere Krankheitsverläufe von COVID-19 zum Einsatz. Diese sind kosten knapp zwei Euro pro Impfstich im Fall des AstraZeneca-Impfstoffs und zwölf Euro im Falle des BioNTech/Pfizer-Impfstoffs. „Selbst dann, wenn man 6 Millionen in Österreich lebende Menschen je zweimal mit dem teureren mRNA-Impfstoff impfen würde, wäre das dennoch wesentlich günstiger als ein monatelanger Lockdown“, ist der niederösterreichische Ärztekammer-Chef Christoph Reisner überzeugt.
Drei Fakten, die du über AstraZeneca wissen solltest
- Die Bundesregierung investiert 388 Millionen Euro für Impfstoffe
- Statistisch betrachtet stehen drei Dosen pro Österreicher bereit: 30,5 Millionen Impfdosen für 8,9 Millionen Österreicher
- Jeder sechste Impfstoff ist von AstraZeneca – 5,9 Millionen Impfdosen