Die SPÖ möchte eine Obergrenze für Asylanträge in Österreich einführen. FPÖ Burgenland bezeichnet Doskozils Vorschlag als “Propaganda” und ihn als “politischen Opportunisten.”
Alter Hut: Obergrenze für Asylanträge
Die SPÖ schlägt vor, eine Obergrenze für Asylanträge in Österreich einzuführen. Bei ihrer Klubklausur auf Burg Schlaining präsentierte die Partei das Konzept, jährlich maximal 10.000 Asylanträge zuzulassen. Doskozil kritisierte auch die mangelnde Umsetzung von Abschiebungen in Österreich. Er bemängelte, dass im Jahr 2022 nur 500 Personen abgeschoben wurden, was angesichts der Kosten für Verfahren und Grundversorgung „in keiner Relation“ stehe.
Kritik von der FPÖ
FPÖ-Landessekretär Daniel Jägerbauer kritisierte Doskozil scharf: „Landeshauptmann Doskozil ist der Inbegriff eines politischen Opportunisten. In der Migrantenkrise hat er als Polizeichef Illegale ins Land gelassen. Daher soll er seine Propaganda einstellen und sich entschuldigen.“ Doskozil entgegnete, dass eine gezielte Arbeitsmigration statt einer unbegrenzten Aufnahme von Asylbewerbern die Lösung sei. Er verwies darauf, dass Österreich im Europavergleich die höchste Pro-Kopf-Belastung durch Asylbewerber habe.
Taschengeld für Asylanten
Zur Unterstützung von Asylwerbern erwähnte Doskozil, dass sie Unterkunft, Verpflegung und 40 Euro Taschengeld monatlich erhalten. Ein Kartensystem zur Verwaltung dieser Leistungen sieht er kritisch, da der administrative Aufwand den Nutzen übersteigen würde (Anm.: Hier geht es zur Enthüllung: Flüchtlingskrise: Geheimbericht belegt Missstände im Innenministerium).
Rückblick: "Grenzkontrollen nicht umsetzbar"
Der präsentierte Vorschlag von Doskozil ist in der Tat verwunderlich. Als LPD-Burgenland Chef verfasste der heutige Landeshauptmann einen Bericht mit Sprengkraft. Dem internen Polizeibericht ist zu entnehmen: „Eine flächendeckende Grenzkontrolle im Sinne der Kärntner Zielrichtung ist im Burgenland unter Einhaltung der Verhältnismäßigkeit faktisch nicht umsetzbar.“
Fazit und Ausblick
Die Debatte um die Asylobergrenze in Österreich zeigt tiefe politische Gräben. Während die SPÖ eine klare Obergrenze und eine Fokussierung auf gezielte Arbeitsmigration fordert, wirft die FPÖ dem Landeshauptmann politischen Opportunismus vor. Die Diskussion offenbart nicht nur die unterschiedlichen Ansichten zur Asylpolitik, sondern auch die Herausforderungen bei der Umsetzung von Abschiebungen und der Unterstützung für Asylsuchende. Doskozils Kritik an der mangelnden Effizienz und das Plädoyer für pragmatische Lösungen statt ideologischer Debatten könnten den Weg für eine sachlichere Auseinandersetzung ebnen.