Finanzminister Mangus Brunner (ÖVP) betont die Wichtigkeit eines ausgeglichenen Budgets. Er verteidigt das Konzept von Bundeskanzler Karl Nehammer. Das Ziel lautet, jährlich 3,5 Milliarden Euro pro Jahr einzusparen.
Kritik und Gegenmaßnahmen
Am Konzept von Kanzler Nehammer gibt es nicht nur inhaltliche Kritik, Wirtschaftsforschern wie Fiskalratschef Christoph Badelt fehlen auch Maßnahmen zur Gegenfinanzierung. Der Vorschlag der ÖVP sieht vor, durch Anpassungen in den Bereichen Arbeit und Soziales bis zu 2 Milliarden Euro jährlich zu sparen. Dies soll unter anderem durch eine Beschränkung der Zuwanderung ins Sozialsystem und eine stufenweise Reduzierung des Arbeitslosengeldes erreicht werden.
Wirtschaftswachstum als Lösung
Ein weiterer Schlüssel zur Budgetsanierung ist laut Brunner die “Rückkehr zu einem soliden Wirtschaftswachstum”. Durch ein um 1 Prozentpunkt höheres BIP-Wachstum könne das Defizit um etwa 0,5 Prozentpunkte verringert werden. “Viele Maßnahmen haben durch die volkswirtschaftlichen Effekte einen Selbstfinanzierungsgrad”, so Brunner, der eine Studie zur Abschaffung der kalten Progression zitiert, die sich zu 40 Prozent selbst finanzierte.
Pensionsanpassung und Steuersenkungen
Auch eine raschere Anpassung des Pensionsalters soll zur Gegenfinanzierung beitragen, mit einer möglichen jährlichen Entlastung des Budgets um 178 Millionen Euro bei einem um einen Monat verzögerten Pensionsantritt. Dennoch stehen dem Sparplan Zusatzkosten durch Steuersenkungen gegenüber, die laut Expertenschätzungen rund 2,5 Milliarden Euro jährlich betragen könnten.
Zukunftsprojekte und Zusatzkosten
Nicht berücksichtigt in den Sparplänen sind die Kosten für zukunftsorientierte Projekte wie das 20 Milliarden Euro schwere Straßenbauprogramm oder eine Investitionsoffensive in den “Grünen Verbrenner”. Diese Maßnahmen könnten die finanzielle Bilanz weiter belasten.
Fazit und Ausblick
Die Debatte um die Absichten der ÖVP zeigt, dass die Regierung bemüht ist, durch Einsparungen und Wirtschaftswachstum das Budget auszugleichen. Doch die Kritik von Wirtschaftsexperten und die noch unklaren Kosten für geplante Großprojekte werfen Fragen auf, ob die Rechnung am Ende aufgeht. Finanzminister Brunner bleibt jedoch optimistisch: “Wir arbeiten an einem ausgeglichenen Budget, das ist das Ziel.”