Die ÖVP geht trotz starker Verluste bei der EU-Wahl optimistisch in die Nationalratswahl im Herbst.
Stocker kündigte an, den Wahlkampf als Duell zwischen Kanzler Karl Nehammer (ÖVP) und FPÖ-Chef Herbert Kickl zu gestalten. Die SPÖ erwähnte er dabei nicht. Die Verluste bei der EU-Wahl relativierte Stocker: „Diese Wahlen sind nicht vergleichbar, weil unser Land und unsere Gesellschaft sich verändert haben.“ Die EU-Wahl 2019 fand unter dem Eindruck des Ibiza-Videos statt, wodurch viele FPÖ-Wähler zur ÖVP wechselten. Diese seien nun zur FPÖ zurückgekehrt. Zudem habe die ÖVP schwierige Zeiten mit dem U-Ausschuss und „haltlosen Vorwürfen“ erlebt.
Für die Nationalratswahlen sieht Stocker nun „gute Voraussetzungen“. „Wir haben bewiesen, dass wir kämpfen können und auch kämpfen werden.“ Er kritisierte die Unzuverlässigkeit der Meinungsumfragen: „Die FPÖ wurde teils mit über 30 Prozent ausgewiesen, während die ÖVP regelmäßig um die 20 Prozent auf Platz drei lag.“ Laut Hochrechnung liege die ÖVP nun Kopf an Kopf mit der FPÖ, getrennt durch nur 0,8 Prozentpunkte.
Stocker erwähnte SPÖ-Chef Andreas Babler erst auf Nachfrage: „Ich sehe nach diesem Wahlergebnis Andreas Babler nicht im Rennen um den Bundeskanzler. Die SPÖ ist weit unter den Erwartungen geblieben, das ist aber nicht unser Problem.“
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