Die realen und potenziell zukünftigen Konflikte und Kriege werden zu-, statt abnehmen. Der Grund ist nicht nur der Kampf um weniger werdende Ressourcen, wie Wasser, Nahrungsmittel und Energiequellen, sondern die größte Triebfeder für konfliktreiche Auseinandersetzungen werden zunehmende soziale Unruhen sein, deren einziger Grund die Ungerechtigkeiten sind, welche tagtäglich passieren und insbesondere auf internationaler Ebene stillschweigend von den wirtschaftlich und politischen Eliten gefördert, geduldet und vollzogen werden.
Neben den sozialen Konflikten gibt es einen unsichtbaren Kampf zwischen drei Gesellschaftsmodellen. Dem amerikanischen Way of Life. Dem Autokraten und Despoten Modell russischer, chinesischer, arabisch-türkischer Prägung und dem europäischen Modell mit halbherzigem Zugang zu Demokratie und der flexiblen Auslegung derer, wie es eben gerade in den EU-27 Ländern für die jeweilige Nation opportun ist.
Das Haus Europa ist ein einzigartiges politisch-wirtschaftliches Projekt, mit all ihren Stärken und Schwächen, jedoch mit einer Menge an Doppelbödigkeit und Kurzsichtigkeit.
Die politisch-wirtschaftliche Kurzsichtigkeit der europäischen Union macht sich nicht erst seit dem Überfall Russlands auf die Ukraine bemerkbar. Die von Angela Merkel losgetretene Migrations-, und Asylpolitik führte zu einer einzigartigen Armutszuwanderung in die europäische Union.
Die letzten Zahlen der Statistik Austria (2022) führen vor Augen, wo Österreichs Bevölkerungsstand stehen würde, ohne diese Form der Armutszuwanderung. Österreich wäre von der Anzahl seiner Bürger Bevölkerungsmäßig in den 1950’er Jahren!
Die Europäische Union hat in Anbetracht des Krieges in der Ukraine ein einzigartiges Zeitfenster die Weichen komplett neu auszurichten, um der Welt vor Augen führen zu können, dass dieses europäische Modell die beste Alternative unter den politisch-wirtschaftlichen Modellen ist.
Dazu müsste man den Mut und die Einsicht aufbringen, dass in vielen Bereichen die politisch-wirtschaftliche Irrfahrt beendet werden muss. Selbsterkenntnis ist der beste Weg zu Veränderungen. Ob dieser Weg bei dieser vorherrschenden Selbstgefälligkeit, Präpotenz und abgehobenen Arroganz von auf der EU-Ebene befindlichen Akteuren überhaupt angedacht wird, bleibt zu zweifeln.
Würde man die Flüchtlingszahlen am afrikanischen Kontinent ernsthaft senken wollen, deren primäres Ankunftsziel die europäischen Kernländer sind, dann müsste man die Despoten und deren Handlanger konsequent zur Verantwortung ziehen. Ebenso müsste man in den arabisch geprägten Ländern und auch der Türkei die politischen Eliten politisch und wirtschaftlich in die Schranken weisen.
- Warum können die politisch-wirtschaftlich Verantwortlichen, welche ihre eigenen Länder und die Bevölkerung, wie die sprichwörtliche Weihnachtsgans ausnehmen und ihre Gelder, welche sie ihrem Volk und ihrem Land vorenthalten auf den Banken der europäischen Banken in Milliarden Höhe auf ihren verzweigten Konten unbehelligt bunkern?
- Warum dürfen ganze Stadtteile und Landstriche, Firmen und Infrastruktureinrichtungen von diesen korrupten Eliten in europäischen Ländern aufgekauft werden?
- Warum werden diese korrupten Eliten und deren Schergen nicht mit einem Schengen-Verbot im EU-Raum belegt?
- Warum werden die Gelder nicht eingefroren und den Herkunftsländern in Form von zweckgebundenen Ausgaben für Infrastruktur, Bildung und Gesundheitsversorgung zurückgegeben?
Würde man in der arabischen Welt und in der Türkei unter den jungen Erwachsenen eine Umfrage machen, dann wären über 70-80% bereit, ihr Herkunftsland sofort Richtung Europa zu verlassen. D.h. im Umkehrschluss, dass die Lebensbedingungen in den Herkunftsländern für zukünftige Generationen keine guten sind, ebenso für die EU.
Wenn wir dem politischen Wahnsinn und kurzsichtigen Irrfahrt ein Ende bereiten möchten, dann müssen wir in Europa an der Verteilungsgerechtigkeit in den Herkunftsländern intensiv und auf Augenhöhe mitarbeiten.
Wir müssen unabhängiger, in jeglicher Hinsicht werden. Im Bereich der Energieversorgung, Lebensmittelversorgung und in sicherheitspolitischen Agenden. Wir brauchen eine sehr starke und intelligente Verteidigungspolitik, denn Männer, wie Putin, Erdogan und Co wird man nicht nur durch eine gute Diplomatie und wirtschaftliche Kooperationen bändigen können, sondern mit einem großen, dicken Knüppel in der Hand.
Dieser Kommentar erschien erstmals auf Efgani Dönmez.