Laut Meinungsforschern wird bei der heutigen EU-Wahl die FPÖ erstmals als Sieger hervorgehen. Die einzige offene Frage ist, wie hoch der Sieg ausfallen wird.
ÖVP-Spitzenkandidat Reinhold Lopatka setzt sich hohe Ziele und glaubt an den ersten Platz. DIes gilt als unwahrscheinlich. Um zumindest den zweiten Platz zu erreichen, braucht die ÖVP eine niedrige Wahlbeteiligung. Aktuelle Umfragen sehen die Partei bei 19 bis 22 Prozent, ein deutlicher Rückgang im Vergleich zu 2019, als der Ibiza-Skandal die Wahlen beeinflusste.
Ein dritter Platz würde parteiinterne Diskussionen über den Kurs der ÖVP auslösen, auch wenn Bundeskanzler Karl Nehammer nicht sofort abgelöst würde. Nehammer musste Reinhold Lopatka als Notlösung ins Rennen schicken, nachdem EU-Ministerin Karoline Edtstadler und Außenminister Alexander Schallenberg absagten. Ein enttäuschendes Ergebnis wäre daher keine Überraschung.
SPÖ-Frontmann Andreas Schieder kann das Ergebnis von 2019 möglicherweise leicht verbessern. Doch angesichts der Skandale um die grüne Spitzenkandidatin Lena Schilling ist das kein großer Erfolg. SPÖ-Chef Andreas Babler hat bisher nicht als Allheilmittel gegen blaue Wahlerfolge gewirkt.
Die grüne Spitzenkandidatin Lena Schilling konnte sich im Endspurt des Wahlkampfs stabilisieren. Nach einem Tiefststand von sieben Prozent stiegen die Umfragewerte auf zehn bis zwölf Prozent.
Die NEOS profitieren von der Affäre Schilling und liegen in den Umfragen zwischen zehn und zwölf Prozent. Spitzenkandidat Helmut Brandstätter könnte erstmals ein zweistelliges Ergebnis erreichen.
Die KPÖ wird mit Spitzenkandidat Günther Hopfgartner voraussichtlich nur zwei bis drei Prozent erreichen und somit nicht ins EU-Parlament einziehen.
Die ersten Hochrechnungen werden erst um 23 Uhr präsentiert, wenn das letzte Wahllokal in Italien schließt. Um 17 Uhr wird es lediglich eine Wahlprognose geben.
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