Eigentlich hätte Herbert Kickl im ZiB 2-Studio erwartet werden sollen, doch FPÖ-Generalsekretär Christian Hafenecker nahm seinen Platz ein. Armin Wolf stellte gleich zu Beginn die Frage: „Hat der FPÖ-Obmann ein Problem mit kritischen Fragen?“ Hafenecker wies dies zurück und verwies auf den Bundesparteivorstand als Grund für Kickls Abwesenheit.
Provokante Fragen werden zum Bumerang
Der Journalist versuchte durch gezielte, provokante Fragen, das Interview im Sinne des ORF und „des Systems“ zu beeinflussen. Dies gelang Armin Wolf jedoch nicht. Hafenecker blieb ruhig, beantwortete jede Frage und entlarvte den ORF-Journalisten.
Kritik am ORF
Das Gespräch wurde bald persönlicher, als Hafenecker gegen das politische System und die Medien, insbesondere den ORF, wetterte. Wolf erinnerte an eine kürzliche Überweisung von 1.000 Euro an Hafenecker und einen veröffentlichten Widerruf aufgrund von Manipulationsvorwürfen. „Vielleicht sollten Sie das nicht tun“, warnte Wolf. Hafenecker erwiderte daraufhin: „Wollen Sie mir jetzt live auf Sendung drohen?“
Klimawandel und Autofahrer
Auch zum Thema Klimawandel blieb Hafenecker kontrovers. Er stellte den menschengemachten Klimawandel infrage und kritisierte Maßnahmen gegen Verbrennungsmotoren. Für ihn ist der Autofahrer die „Melkkuh der Nation“. „Zusätzliche Abgaben sind ungerecht,“ argumentierte der blaue Generalsekretär.
Corona-Politik: Bhakdi-Einladung
Die Corona-Politik sorgte ebenfalls für hitzige Diskussionen. Hafenecker verteidigte die Einladung des umstrittenen ehemaligen Arztes Sucharit Bhakdi zu einer FPÖ-Veranstaltung, obwohl dieser die Wirksamkeit von Impfungen gegen Polio und Pocken anzweifelte.
Koalition nur mit Kickl
Eine klare Antwort auf mögliche Koalitionspartner blieb Hafenecker schuldig. Er deutete an, dass sich nach den Wahlen noch einiges ändern könnte und die derzeitigen Absagen von ÖVP und SPÖ nicht endgültig seien. Eines stellte er jedoch klar: „Eine Koalition ohne Kickl schließt die FPÖ aus.“
Insgesamt zeichnete das Interview ein Bild von einer FPÖ, die sowohl inhaltlich als auch personell klare Grenzen zieht und mit harscher Kritik an Medien und etablierten politischen Positionen nicht spart.