Doskozil hat am Mittwoch entschieden, die Leitung der Katastrophenhilfe nach den Unwettern im Bezirk Oberwart neu zu strukturieren. Der Grund: Die Auszahlung der Hilfsgelder verzögert sich, obwohl bereits im Juni politische Beschlüsse gefasst wurden. Doskozil kritisierte, dass die Verwaltung diesen Vorgaben nicht schnell genug nachgekommen sei. “Die politische Führung muss sich darauf verlassen können, dass diese Vorgaben auch von der Verwaltung auf Punkt und Beistrich umgesetzt werden,” betonte er.
Neuer Leiter für mehr Tempo
Um den Prozess zu beschleunigen, wurde Markus Pammer, Büroleiter von Landesrat Leonhard Schneemann, zum neuen Abteilungsleiter ernannt. Zudem werden Mitarbeiter aus Doskozils Büro in die Abteilung integriert. Eine zusätzliche Anlaufstelle für Betroffene soll im Bezirk Oberwart eingerichtet werden, um die Hilfsmaßnahmen zu optimieren.
Beamtenschaft gegen Doskozil?
Diese Umstrukturierung bleibt jedoch nicht ohne Konsequenzen. Während Doskozil ein medienwirksames Exempel statuiert, wächst die Unzufriedenheit innerhalb der Beamtenschaft. Die Frage steht im Raum, wie stark die Unterstützung der roten Regierung noch ist, wenn selbst Doskozil die Verwaltung öffentlich kritisiert. Die Entscheidung könnte langfristig das Verhältnis zwischen politischer Führung und Beamtenschaft belasten.
Fazit und Ausblick
Die Maßnahmen wurden ergriffen, nachdem viele Unwetter-Opfer auch zehn Wochen nach den Unwettern noch immer auf ihre versprochene Unterstützung warten. Insgesamt liegen etwa 1.500 Anträge auf Hilfszahlungen vor, die nach wie vor auf Bearbeitung warten.
Mit der Umstrukturierung will Doskozil sicherstellen, dass die Hilfsgelder endlich bei den Betroffenen ankommen. Doch die Art und Weise, wie er dies umsetzt, hat das Potenzial, die Spannungen zwischen Regierung und Verwaltung weiter zu verschärfen.
Quelle
FoB