Bildungsminister Martin Polaschek äußert sich zur Bildungskrise in Österreich. In einem Interview spricht er über zu viele Migranten in Wiens Schulen, mangelnde Grundkompetenzen bei Schülern und die wachsende Bedeutung der Künstlichen Intelligenz.
VWA-Abschaffung: Ein notwendiger Schritt
Polaschek fordert eine Reform der vorwissenschaftlichen Arbeiten (VWA). Diese soll nicht mehr verpflichtend sein, sondern auf freiwilliger Basis stattfinden. Der Bildungsminister betont den Wunsch vieler Pädagogen, die VWA abzuschaffen, um dem Missbrauch durch KI-Programme entgegenzuwirken. „Die jungen Leute müssen auch in Zukunft eine Eigenleistung erbringen,“ so Polaschek. Er sieht dringenden Handlungsbedarf und plädiert für Wahlfreiheit.
Umgang mit KI an Schulen
Ein weiteres zentrales Thema ist der Umgang mit Künstlicher Intelligenz. Polaschek berichtet von Handlungsempfehlungen, die Schulen vor eineinhalb Jahren erhalten haben, sowie der Einrichtung einer Expertengruppe im Ministerium. Ziel ist es, Problembewusstsein zu schaffen und die Chancen der KI zu nutzen. „Schummeln und Missbrauch von KI sind inakzeptabel,“ stellt Polaschek klar.
Grundkompetenz als Voraussetzung
Die geplante Einführung der Mittleren Reife für 15-Jährige scheiterte an Meinungsverschiedenheiten innerhalb der Koalition. Dennoch betont Polaschek die Wichtigkeit, dass jeder Schüler das Bildungssystem mit den nötigen Grundkompetenzen verlässt. Die geringe Zahl an guten Bewerbungen und die schlechten Deutschkenntnisse vieler Jugendlicher seien alarmierend. Polaschek fordert, dass niemand die Schule verlässt, ohne grundlegende Fähigkeiten in Lesen, Mathematik und Englisch zu beherrschen.
Der Bildungsminister sieht in diesen Reformen die Basis für eine zukunftsfähige Bildung. Besonders im Hinblick auf die Herausforderungen durch die Digitalisierung und die Integration von Migranten sei es notwendig, grundlegende Fähigkeiten sicherzustellen und die Chancen neuer Technologien zu nutzen.