Zwischen Minaretten und Machtpolitik: Wie sich die Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGÖ) zunehmend dem Einfluss des autoritären Erdogan-Regimes öffnet.
In Österreich tritt die Islamische Glaubensgemeinschaft (IGGÖ) gerne als moderater Ansprechpartner für muslimisches Leben auf. Tatsächlich erfolgt nun eine strategische Annäherung an Ankara: religiöse Loyalitäten, politische Einflussnahme und eine Kooperation mit dem Erdogan-Regime werfen ernste Fragen über die Unabhängigkeit und Integrität der IGGÖ auf.
Am 3. Mai 2025 unterzeichneten die IGGÖ und dem Präsidium für religiöse Angelegenheiten der Republik Türkei (Diyanet) ein Memorandum of Understanding. Es war keine gewöhnliche Absichtserklärung, sondern ein klares politisches Signal. Mit dabei: Ali Erbas, Präsident der Diyanet, ein Mann, der wie kein anderer für den politischen Islam in seiner autoritärsten Ausprägung steht.
IGGÖ-Präsident Ümit Vural lobte die Kooperation mit der Diyanet als „Bereicherung“ und hob die gemeinsamen Ziele in Bildung und Theologie hervor. Doch hinter dieser sprachlichen Fassade verbirgt sich mehr als interkultureller Austausch. Die Diyanet ist das direkte Sprachrohr der türkischen Regierung. Ihr Präsident agiert nicht unabhängig, sondern ist eng mit dem Erdoğan-Regime verflochten. In der Türkei ist die Diyanet längst zu einem verlängerter Arm autoritärer Macht geworden – und nun wird ihr Einfluss auch in Österreich salonfähig gemacht.
Landbauer: Islamistische Hetzer raus aus Österreich
Scharfe Kritik kommt von niederösterreichischen FPÖ-Landesobmann Udo Landbauer. Für ihn ist der Empfang von Erbas durch die IGGÖ ein sicherheitspolitischer Skandal. „Wer Islamisten einlädt, lädt die Demokratie aus“, bringt Landbauer es auf den Punkt. Er wirft der IGGÖ vor, mit der Einladung an Erbas eine politische Botschaft zu senden. Dies sei für ihn die bewusste Abkehr von westlichen Werten hin zur Förderung einer Parallelgesellschaft mitten in Österreich.
„Diese Leute sind der Inbegriff des politischen Islams und werden in Österreich mit offenen Armen empfangen. Damit stellt sich die IGGÖ selbst ins Abseits“, so Landbauer. Der FPÖ-Politiker spart nicht mit deutlichen Worten: Erbas sei kein normaler Religionsführer, sondern ein Propagandist für ein islamistisches Weltbild, das mit Demokratie, Gleichberechtigung und Meinungsfreiheit unvereinbar sei. Sein Besuch sei ein direkter Angriff auf die freiheitlich-demokratische Grundordnung.
IGGÖ als Partner für den politischen Islam
Die Rolle der IGGÖ wird zunehmend hinterfragt. Wie kann eine Organisation, die offen mit einer ausländischen, autoritär geführten Religionsbehörde kooperiert, weiterhin als offizieller Ansprechpartner der Republik gelten? Landbauer fordert eine klare Linie: „Die IGGÖ muss sich fragen lassen, ob sie in ihrer heutigen Form überhaupt noch Partner der Republik sein kann.“ Er verlangt die sofortige Streichung aller öffentlichen Gelder für die IGGÖ und ein gesetzliches Verbot jeder ausländischen Einflussnahme auf religiöse Institutionen in Österreich.
Fazit
Der politische Islam erhält durch die Zusammenarbeit zwischen IGGÖ und Diyanet eine neue Bühne in Österreich. Wenn religiöse Organisationen wie die IGGÖ zum Einfallstor für autoritäre Ideologien werden, ist es höchste Zeit für Konsequenzen.