Zwei Ukrainer und ein Weißrusse, wegen Spionage für Russland verurteilt, sind in Polen untergetaucht. Es wirft die Frage auf, wie dies den polnischen Behörden überhaupt passieren konnte.
Gefährliches Spionagenetzwerk in Polen
Im Jahr 2023 verurteilte ein polnisches Gericht 16 Ausländer wegen Spionagetätigkeiten für Russland. Unter ihnen befanden sich 13 Ukrainer, zwei Weißrussen und ein Russe.
Die Spione wurden angewiesen, Informationen zu sammeln, Fotos von militärischen und zivilen Objekten zu machen sowie anti-ukrainische und anti-NATO-Stimmungen zu schüren. Außerdem sollten sie Sabotageakte vorbereiten.
Urteile und Flucht
Ein polnisches Gericht verurteilte 14 der Inhaftierten zu bis zu sechs Jahren Gefängnis. Alle Angeklagten bekannten sich schuldig. Während der Gerichtsverhandlung wurden die 20-jährige Maria M. aus Belarus und zwei weitere Verurteilte freigelassen. Sie erhielten bis zu anderthalb Jahre Haft, da sie den Großteil ihrer Strafe bereits in Untersuchungshaft verbracht hatten.
Der 44-jährige Ukrainer Yaroslav B. wurde zu einem Jahr und einem Monat Haft verurteilt, ignorierte jedoch dreimal die Aufforderung, seine Strafe anzutreten. Maria M. beantragte eine vorzeitige Entlassung, erschien jedoch nicht vor dem Warschauer Gericht, das ihren Antrag prüfen sollte. Daher wird nun auch nach ihr gefahndet.
Hintergründe und Motiv
Laut der polnischen Internen Sicherheitsagentur (ISA) überwachte die Gruppe den Güterverkehr auf den Eisenbahnstrecken. Versteckte Kameras an Bahnstrecken und Verkehrsknotenpunkten zeichneten die Bewegung von Zügen auf und übertrugen die Bilder an einen Server. Besonders betroffen waren Strecken in der Nähe des Flughafens Jasionka bei Rzeszów, dem wichtigsten Knotenpunkt für westliche Waffen und Munition für die Ukraine.