Die Übergewinne der Landesversorger sind in den letzten zwei Jahren stark angestiegen. Während sie 2022 noch bei 0,47 Milliarden Euro lagen, haben sie sich 2023 auf 1,45 Milliarden Euro fast verdreifacht.
Besonders auffällig ist der Gewinnanstieg bei der Kelag Kärnten, die ihren Gewinn im Vergleich zu den Jahren 2018 bis 2021 um 316 Prozent steigern konnte. Ähnliche Entwicklungen zeigen sich bei der Wien Energie (+183 Prozent) und der illwerke vkw AG (+174 Prozent).
Zahnlose Übergewinnsteuer
Seit Dezember 2022 versucht die Regierung, Übergewinne von Energieunternehmen abzuschöpfen. Doch die Maßnahmen greifen kaum. Die Grenzwerte für die Abschöpfung sind so hoch angesetzt, dass nur ein Bruchteil der Gewinne betroffen ist. Von den 7,56 Milliarden Euro Übergewinnen, die die Landesversorger, die Verbund AG und die OMV in den letzten zwei Jahren erzielt haben, wurden lediglich 442 Millionen Euro abgeschöpft – nur 5,8 Prozent.
Gewinne trotz Energiekrise
Die Kritik richtet sich vor allem gegen die lasche Ausgestaltung der Übergewinnsteuer. Laut Experten wurden die Maßnahmen bewusst so gestaltet, dass die großen Energieversorger kaum belastet werden. Die Regierung hat es versäumt, konsequent in die Preisgestaltung einzugreifen, wodurch die Landesversorger trotz hoher Energiepreise und einer angespannten Wirtschaftslage Rekordgewinne erzielen konnten.
Forderung nach strikteren Maßnahmen
Angesichts der extremen Übergewinne fordern viele Experten und Politiker schärfere Maßnahmen. Die Forderung nach einer deutlichen Nachbesserung der Übergewinnsteuer wird immer lauter.