In der Diskussion um Ermittlungen der Wirtschafts-und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) gegen Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) ist nach der Tiroler Landesrätin Beate Palfrader mit WK-Chef Christoph Walser nun ein weiterer prominenter Vertreter der Volkspartei in Tirol auf Distanz gegangen. Er persönlich würde bei einer Anklage zurücktreten, erklärte Walser gegenüber der “Tiroler Tageszeitung”.
Jeder müsse das aber für sich selbst entscheiden, so Walser. “Aber ganz egal ob man über den Bundeskanzler oder über andere Politiker redet, wenn eine Anklage passiert, dann muss jeder seine Konsequenzen ziehen und muss dann schon selber wissen, was er tut”, erklärte der Wirtschaftskammerpräsident. Er wolle jetzt nicht beurteilen, wer oder was daran schuld sei, aber “das Gesamtbild der Bundesregierung ist momentan alles andere als gut”, sagte Walser weiter.
Walser rudert zurück
Ergänzung um 12:05 Uhr
Mittlerweile ist Walser zurückgerudert. Auf seiner Facebook-Seite hat Walser nachfolgende “Klarstellung” veröffentlicht:
“Ich stehe voll hinter unserem Bundeskanzler Sebastian Kurz – und verwehre mich gegen Vorverurteilungen! Denn: Es braucht jetzt politische Stabilität, um Österreich aus der Covid-Krise wieder auf die Erfolgsspur zu holen. Die Opposition hat sich entschlossen diesen Weg zu verlassen und mit parteipolitisch motivierten Strafanzeigen ein Chaos zu verursachen. Es sind jetzt alle gut beraten besonnen zu agieren. Die Menschen, die Wirtschaft und das ganze Land erwarten sich gemeinsame Anstrengungen und nicht ständige politische Attacken.”
Siehe auch: Bei Anklage: Jeder Zweite für Rücktritt von Kurz