ÖVP-Klubobmann August Wöginger ist in der sogenannten Finanzamts-Causa angeklagt. Ihm wird vorgeworfen, einen parteinahen Bürgermeister in eine Spitzenposition im Finanzamt gehievt zu haben.
Im Detail: Der Freispruch für Kurz sorgt parteiintern für Rückenwind. Für Stocker ist das Anlass, juristische Verfahren gegen ÖVP-Spitzen als politisch motiviert darzustellen.
- Die Anklage lautet auf Bestimmung zum Amtsmissbrauch.
- Zwei Spitzenbeamte im Finanzministerium sind ebenfalls betroffen.
Wer sagt was: Bundeskanzler und ÖVP-Chef Christian Stocker erklärte im profil-Interview:
„Gerade der Prozess von Sebastian Kurz zeigt, dass man bei einer Anklage und auch bei einer erstinstanzlichen Verurteilung vorsichtig sein sollte.“
Hintergrund: Wöginger soll beim damaligen Kabinettschef Thomas Schmid zugunsten eines ÖVP-Bürgermeisters interveniert haben. Der Posten betraf das Finanzamt Braunau, Ried und Schärding.
- Wöginger betont, er habe nie Einfluss auf die Entscheidungskommission genommen.
- Dienstrechtliche Konsequenzen gibt es bereits im Ministerium.
Kanzler verteidigt Linie: Stocker verteidigt auch die Übernahme von Anwaltskosten für Ex-Kanzler Kurz: „Man sieht ja, wie leicht Spitzenpolitiker einem Verfahren ausgesetzt sein können.“
Was zu tun ist:
- Die ÖVP muss sich entscheiden, ob sie den Weg bedingungsloser Loyalität weitergeht.
- Kritiker fordern Aufklärung und politische Hygiene.
Wo es auffällt: In der öffentlichen Debatte, im Justizapparat und in der Verwaltung.
Was als Nächstes kommt: Der Prozess gegen Wöginger. Politische Konsequenzen hängen vom Ausgang ab.
Warum das wichtig ist: Der Umgang mit Macht, Postenbesetzungen und rechtlichen Verfahren ist ein Prüfstein für die politische Kultur und den Zustand der Demokratie.