Sammelklage EVN: Aufgrund der aktuellen Entwicklung hat der Verbraucherschutzverein (VSV) gegen die Energieversorgung Niederösterreich (EVN) eine Sammelaktion initiiert. Dies erfolgt nachdem Kunden über unerwartet hohe Nachzahlungsforderungen für Strom und Gas berichtet haben. Der Hauptgrund dafür liegt in erheblichen Preiserhöhungen, die von EVN ohne vorherige Mitteilung an die Kunden umgesetzt wurden. Für Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner kommt die Klage sehr ungelegen.
EVN-Preisexplosion trifft Kunden hart
Berichten zufolge stieg der Strompreis der EVN dramatisch – von 10,7878 Cent/kWh auf 26,9102 Cent/kWh. Ab dem 06.06.2023 waren es 26,5 Cent/kWh.
Bei Gas war der Anstieg noch dramatischer: von 3,4118 Cent/kWh auf 17,4061 Cent/kWh, was einer Verfünffachung gleichkommt. Diese Preiserhöhungen wurden eingeführt, ohne dass die Kunden hierüber informiert oder ihre Teilzahlungen entsprechend angepasst wurden.
Persönliches Schreiben blieb aus
Gemäß den Allgemeinen Geschäftsbedingungen der EVN sind zwar Indexanpassungen der vereinbarten Preise vorgesehen, doch laut VSV hätten die Kunden über solche Änderungen mittels persönlicher Schreiben in Kenntnis gesetzt werden müssen. Dies entspricht nicht nur den internen Vorgaben der EVN, sondern auch den gesetzlichen Verpflichtungen.
Sammelklage Strompreis EVN
Peter Kolba, Chefjurist des VSV, vertritt die Meinung, dass eine Preiserhöhung, die nicht mitgeteilt wird, unwirksam sei. Rechtsanwalt Ulrich Salburg hat im Namen betroffener Kunden bereits zwei Klagen gegen EVN eingereicht. Ziel dieser Klagen ist es, die Nachzahlungen aufgrund der unangekündigten Preiserhöhungen zurückzufordern.
Sammelklage EVN: VSV startet Sammelaktion
Der VSV geht davon aus, dass diese Fälle keine Einzelfälle sind. Daher wurde eine Sammelaktion gestartet, um die Rechte der betroffenen Verbraucher zu vertreten und mögliche ungerechtfertigte Belastungen rückgängig zu machen. Diese Maßnahme unterstreicht die Notwendigkeit eines transparenten und verantwortungsbewussten Umgangs mit Preisänderungen in der Energieversorgung.
Johanna Mikl-Leitner intern unter Beschuss
In der Österreichischen Volkspartei Niederösterreich (ÖVP) herrscht die Meinung, dass neben den Corona-Maßnahmen auch hohe Energiepreise zum Stimmenverlust bei der Landtagswahl im Januar beigetragen haben. ÖVP-Klubobmann Jochen Danninger und Landesvize Stephan Pernkopf haben den Landesenergieversorger EVN in der Vergangenheit scharf kritisiert. Besonders die Kündigung von Verträgen für 300.000 Haushalte im März hat Unmut erzeugt. Als Reaktion will das Land Niederösterreich, der Mehrheitseigentümer von EVN, seine Rolle im Aufsichtsrat stärken. Als Reaktion zog in den Aufsichtsrat der Klubchef Danninger. Für Mikl-Leitner ist der Zeitpunkt äußert ungünstig. Parteiinterne Widerstände formieren sich gegen ÖVP NÖ-Chefin Mikl-Leitner. Der Bauernbund Niederösterreich möchte die Dominanz des NÖAAB brechen.