Russland hat die ORF-Korrespondentin Maria Knips-Witting ausgewiesen, nachdem dem russischen Journalisten Iwan Popow die Akkreditierung in Österreich entzogen wurde.
Der ORF bestätigte den Akkreditierungsentzug und bedauerte die Entscheidung. Man könne dies nicht nachvollziehen und werde alle notwendigen Schritte unternehmen, um weiterhin unabhängig aus Russland zu berichten.
Am 30. April wurde dem TASS-Korrespondenten Iwan Popow die Akkreditierung in Österreich entzogen. Er musste das Land bis 7. Juni verlassen. Österreich nannte keine Gründe für diesen Schritt.
Der aus Österreich ausgewiesene Popow, der zuvor aus Slowenien berichtete, wurde im März in der Wochenzeitung “Falter” als mutmaßlicher Nachrichtendienstler des russischen Auslandsgeheimdienstes SWR beschrieben. Die TASS-Nachrichtenagentur hatte ihr Büro in Wien im vergangenen Jahr mit Popow und seiner Kollegin Arina Dawidjan ungewöhnlich stark besetzt.
In einer Stellungnahme des Moskauer Außenamts hieß es, diese Entwicklung sei eine erzwungene Maßnahme und kein Wunsch Moskaus.
Russische Medienvertreter stehen in der EU wegen Verbreitung von Desinformation unter Kritik. Mehrere russische Medien sind seit dem Angriffskrieg gegen die Ukraine sanktioniert und haben Sendeverbot in der EU. TASS war bisher nicht betroffen.
Sollte Österreich die “Diskriminierung” russischer Journalisten fortsetzen, werde Moskau weitere Maßnahmen ergreifen. Russland sei bereit, die Akkreditierung neuer ORF-Mitarbeiter zu prüfen, sobald die Bedingungen für russische Medienvertreter verbessert seien.
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