Im Wirtschaftsparlament der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) wurden gestern zwei dringliche Anträge zur Senkung der Lohnnebenkosten einstimmig angenommen. Der Österreichische Wirtschaftsbund (ÖWB) und die Grüne Wirtschaft brachten jeweils eigene Anträge ein. Beide Anträge zielten auf eine spürbare Entlastung des Arbeitsmarktes ab. Mit dieser einstimmigen Entscheidung setzt das Wirtschaftsparlament ein starkes Zeichen für die Entlastung der heimischen Unternehmen.
Wirtschaftsstandort Österreich konkurrenzunfähig
Im Antrag des ÖWB wird auf die im internationalen Vergleich hohen Lohn- und Lohnnebenkosten hingewiesen, die die Wettbewerbsfähigkeit Österreichs beeinträchtigen. Angesichts der erwarteten Lohnsteigerungen durch die Kollektivvertragsabschlüsse (KV-Abschlüsse) betont der ÖWB die Dringlichkeit einer Lohnnebenkostensenkung. Die Grüne Wirtschaft stellt fest, dass ohne eine Senkung der Lohnnebenkosten der Wirtschaftsstandort Österreich zunehmend konkurrenzunfähig wird.
Reger Austausch der Fraktionen
Sabine Jungwirth von der Grünen Wirtschaft unterstrich, dass eine Senkung der Lohnnebenkosten bereits eine positive Wirkung auf die diesjährigen schwierigen KV-Verhandlungen gehabt hätte. Detlev Neudeck von der Fachliste gewerbliche Wirtschaft betonte die generelle Bedeutung einer Senkung der Lohnnebenkosten, während Matthias Krenn von der Freiheitlichen Wirtschaft auf die Herausforderungen in den diesjährigen Lohnverhandlungen hinwies.
Senkung der Lohnnebenkosten
Christoph Matznetter vom Sozialdemokratischen Wirtschaftsverband (SWV) sprach sich für die Aufgabe der Interessenvertretung aus, steuerliche Belastungen aufzuzeigen und Veränderungsbedarf anzumelden. Sigi Menz von der Liste Industrie betonte die Notwendigkeit, die Weichen für einen erfolgreichen Wirtschaftsstandort zu stellen. Alexander Klacska vom ÖWB unterstrich die Wichtigkeit der Frage, wie die Kostenbelastung beherrschbar gehalten werden kann, und bezeichnete die Senkung der Lohnnebenkosten als logischen Schritt.