Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP): „Diese Vorgangsweise ist für mich unverständlich.“
Die Austrian Airlines AG (AUA) erhält ein 450 Millionen Euro schweres Hilfspaket aus Steuergeld. Davon sind 300 Millionen Euro ein staatlich garantierter Kredit und 150 Mio. Euro ein Zuschuss, der nicht zurückgezahlt werden muss. Boni-Auszahlungen für AUA-Top-Manager sorgen für Unmut.
Grünes Licht für 300-Millionen-Euro-Kredit
Die schwarz-grüne Bundesregierung hat im Juni ein Rettungspaket beschlossen. 150 Millionen Euro Steuergeld fließen von der Republik direkt zur Lufthansa-Tochter. Das Geld muss nicht zurückgezahlt werden. Weitere 300 Millionen Euro sind ein staatlich garantierter Kredit. Der Kredit soll in drei Tranchen zu je 100 Millionen Euro im August, September und Oktober ausbezahlt werden. Und da man sich nun dem Geld gewiss ist, werden 2,9 Millionen Euro Bonuszahlungen an die AUA-Führungskräfte ausbezahlt.
Gleichzeitig verzichten die AUA-Mitarbeiter in den nächsten fünf Jahren auf 300 Millionen Euro ihres Gehaltes, um die Fluglinie zu retten. Bis 2022 soll die Zahl der Mitarbeiter von rund 7.000 vor Krise um 1.100 sinken.
AUA Rechtfertigung vs. Kritik der Gewerkschaft
Die AUA argumentiert wiederum, dass die Zahlungen für 2019, nicht für das Coronavirus Krisenjahr 2020 seien. Aber auch Roman Hebenstreit, Vorsitzender der Verkehrs- und Dienstleistungsgewerkschaft vida, übt scharfe Kritik, „Die hart arbeitenden Steuerzahler können ihrem Geld wohl nur mehr nachwinken, wie es mit den Top-Managern der AUA davonfliegt.“
Quellen:
AUA: Gewerkschaft vida fordert Boni-Auszahlungsverbot für Top-Manager