Durch die bereits Jahrzehnte andauernden Konflikte im Land sind laut UNHCR beinahe die Hälfte der afghanischen Bevölkerung, über 18 Millionen Menschen, auf humanitäre Hilfe angewiesen. Knapp drei Millionen Afghanen sind im eigenen Land Vertriebene, weitere 2,5 Millionen sind ins Ausland geflohen. Die Machtübernahme die Terrororganisation Taliban hat diese Entwicklungen verstärkt.
Zur Bekämpfung der humanitären Krise in Afghanistan hat die Bundesregierung im heutigen Ministerrat beschlossen, aus den Mitteln des Auslandskatastrophenfonds im Außenministerium 18 Millionen Euro zur Verfügung zu stellen. Davon gehen zehn Millionen Euro an das Amt des Hohen Flüchtlingskommissars der Vereinten Nationen (UNHCR), fünf Millionen Euro an UN Women und drei Millionen Euro an das UN World Food Programme.
„Die humanitäre Lage in Afghanistan war schon vor der Machtübernahme durch die Taliban äußert schwierig und hat sich nun deutlich verschlechtert. Wir können und wollen in dieser schwierigen Situation unterstützen. Aber es ist auch klar, dass wir unsere Mittel möglichst sinnvoll einsetzen wollen. Wir wollen in der Region helfen und dadurch weitere Fluchtbewegungen nach Europa verhindern“, sagt Bundeskanzler Sebastian Kurz.
Vizekanzler Werner Kogler dazu: „Die dramatische Lage in Afghanistan nach der Machtübernahme durch die Taliban, die als Feinde des westlichen Lebensmodelles von Freiheit, Menschenrechten und Demokratie bekannt sind, hat die Bundesregierung zur nochmaligen Erhöhung und höchsten Ausschüttung an humanitärer Hilfe seit Bestehen des AKF veranlasst. Die Lage der Frauen und Mädchen, der Flüchtlinge und die Ernährungslage für ein Drittel der Bevölkerung sind alarmierend. Das macht die internationale humanitäre Hilfe so dringend notwendig. Wir tragen die Verantwortung zu helfen.“