Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) habe sich “massiv aus den Entscheidungsprozessen zurückgezogen” und das Krisenmanagement den Ländern zugeschoben. Und zwischen Kanzler und den Ländern befindet sich Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne), der sich in der Regierung nicht durchsetzen könne.
“Aus meiner Sicht ist es erbärmlich, was da gerade abgeht”, sagt Doskozil in einem Interview gegenüber der Tageszeitung “Die Presse”. Eine Ausdehnung des Oster-Lockdowns auf den Westen habe der Kanzler abgelehnt. Burgenlands Landeshauptmann hielte – vor allem auch mit Blick auf die Grenzregionen – ein gemeinsames Vorgehen aller Bundesländer für geboten. “Praktisch alle Experten” und auch der Gesundheitsminister seien für einen österreichweiten Lockdown.
ÖVP: Doskozil soll die “Situation im Burgenland in den Griff bekommen”
„Die neuerlichen Attacken auf die Bundesregierung sind wieder einmal sinnbildlich für die Planlosigkeit Hans Peter Doskozils. Anstatt sich um die dramatische Situation auf den Intensivstationen im Burgenland zu kümmern, wirft er ein weiteres Mal mit Nebelgranaten um sich und versucht andere für sein eigenes Versagen verantwortlich zu machen. Erst vor zwei Wochen forderte SPÖ-Landeshauptmann Doskozil die Öffnung des Tourismus, nun versucht er die Verantwortung der Bundesregierung zuzuschieben”, erklärt die Gesundheitssprecherin der neuen Volkspartei, Gaby Schwarz, in einer Aussendung.