In der österreichischen Politik sorgt der Nationale Energie- und Klimaplan (NEKP) für zunehmenden Streit innerhalb der Koalition. Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne) von den Grünen hat einen Entwurf des Plans an die Europäische Kommission gesendet, nachdem dieser im Oktober aufgeschoben wurde. Dieser Schritt löste jedoch eine Kontroverse mit Europaministerin Karoline Edtstadler von der ÖVP aus.
Edtstadler vs. Gewessler
Edtstadler informierte die Kommission, dass der von Gewessler übermittelte Entwurf nicht die gemeinsame Position Österreichs widerspiegele. Dies führte zu Unverständnis im Umfeld von Gewessler. Es wird befürchtet, dass diese Uneinigkeit zu einem Vertragsverletzungsverfahren führen könnte, das hohe Strafzahlungen nach sich ziehen würde. Aus Gewesslers Büro wurde betont, dass bei der Erarbeitung des Entwurfs alle relevanten Ministerien einbezogen wurden und dass die Übermittlung an die EU-Kommission ein notwendiger Schritt war.
Kabinette beüben sich
Edtstadlers Kabinett hingegen behauptet, dass der Entwurf innerösterreichisch noch nicht endgültig abgestimmt war. Sie sahen sich gezwungen, die Kommission darüber zu informieren, dass es sich nur um einen Entwurf des Ministeriums für Klimaschutz handelt, der nicht die österreichische Position repräsentiert. Sie betonen die Notwendigkeit eines Konsenses innerhalb der gesamten Bundesregierung, insbesondere bei einem so sensiblen Thema.
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Inmitten dieser Auseinandersetzungen bleibt Grünen-Chef und Vizekanzler Werner Kogler optimistisch. Trotz des anhaltenden Konflikts innerhalb der Koalition über den NEKP, äußerte er seine Zuversicht, dass das seit über tausend Tagen offene Klimaschutzgesetz noch vor der Nationalratswahl verabschiedet wird. Diese Situation zeigt die Herausforderungen auf, die in einer Koalitionsregierung bei der Formulierung und Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen entstehen können.