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Kommentar

Redaktionsgeheimnis: Quellenschutz ist nicht verhandelbar

Alexander Surowiec
10. Mai 2024
Sujetbild Widersprüche und Zensur - SteveBuissinne -Pixabay
Sujetbild Widersprüche und Zensur - SteveBuissinne -Pixabay
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Was kümmert es die Eiche, wenn sich ein Wildschwein an ihr reibt?  

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Pressefreiheit "massiv bedroht"Medienmonopolverwaltung?QuellenschutzLustdirnenjournalismusÜberwachung von MetadatenGerüchte und GlaskugelSchutz des Redaktionsgeheimnisses"Moral ist ein Luxus"

Pressefreiheit "massiv bedroht"

Das Sittenwächtertum im österreichischen Journalismus hat eine neue Dimension erreicht. Politische Interventionen bei Redakteuren, aber auch das gezielte Streuen von Gerüchten zum Nachteil einzelner Journalisten sind zur Tagesordnung geworden. Daher ist es verständlich, warum Österreich im international vergleichenden Pressefreiheitsindex den bisher schlechtesten Platz erreicht hat. Im aktuellen Ranking der EU zählen wir sogar zu den schlechtesten Mitgliedsstaaten.   

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Medienmonopolverwaltung?

Die Berufsbezeichnung Journalist ist in Österreich rechtlich nicht geschützt. Es gilt der freie Zugang zum Journalismus. Jeder kann ein Medium gründen. Manche „Kollegen“ fühlen sich aber bereits als Präsident oder zumindest als Vertreter einer fiktiven Medienmonopolverwaltung. Sie allein wollen bestimmen, wer sich Journalist nennen darf und wer nicht. Wer schreiben darf und wer nicht. George Orwell lässt grüßen. Darüber hinaus: Wer selbst versucht, andere Medien oder Kollegen, kleinzuschreiben, ist selbst ein kleiner Wurm. Und sollten die Kollegen es noch immer nicht überrissen haben, die Vorzensur ist 1918 abgeschafft worden. Mit der Gründung der Ersten Republik im Jahre 1918 wurde die Pressefreiheit in Österreich eingeführt. Lang lebe das Redaktionsgeheimnis. 

Quellenschutz

Und das Redaktionsgeheimnis ermöglicht den Quellenschutz. Es mag sein, dass einer Vielzahl an heimischen Chefredakteuren der Schutz des Redaktionsgeheimnisses ein Dorn im Auge ist. Verständlich, wer „Lustdirnenjournalismus“ betreibt, sprich im Sinne der Regierung oder des Polizeiapparats schreibt, braucht sich vor Repressionen nicht fürchten. Lustdirnenjournalisten sind für mich nichts anderes als Pressesprecher, mit dem Unterschied, dass sie nicht einmal den Anstand haben, sich politisch zu deklarieren. Bei so einer Form von Journalismus lautet das Motto: „Wer zahlt, schafft an.“ Wer gerne eine Lustdirne ist, soll das auch machen, ich und vor allem mein Redaktionsteam sind es nicht.   

Lustdirnenjournalismus

Das Gegenteil von Lustdirnenjournalismus ist der sogenannte investigative Journalismus. In der Königsdisziplin lebt der investigative Journalist von Quellen und Daten, sprich Informanten, von Whistleblowern, aber auch von Datenpaketen. Und das Redaktionsgeheimnis ermöglicht erst den Quellenschutz. Ob Tippgeber, Informanten, Whistleblower oder der geschaffene Zugang zu brisanten Dokumenten durch internationale Journalisten, sie alle haben eines gemeinsam: sie vertrauen auf die Anonymität. Diese Anonymität ist mit absoluter Härte zu verteidigen. Der Quellenschutz ist nicht verhandelbar.   

Überwachung von Metadaten

Investigativer Journalismus ist nur dann möglich, wenn sich Informanten oder Whistleblower vertrauenswürdig an Medien wenden können. Daher sind Ende-zu-Ende verschlüsselte Mobilmessenger ein wesentliches Tool, um in der Kommunikation mit Quellen eine Anonymität zu wahren. Aber auch übermittelte Informationen, sei es per Mail, USB-Stick, Upload oder gar in physischer Form, müssen sicher verwahrt werden. Daher ist es notwendig, Dokumente und Quellen zu schützen. Vor drei Jahren haben wir begonnen, Step-by-Step, eine professionelle und sichere Kommunikation auf die Beine zu stellen. Die sichere Verwahrung von Daten ist darüber hinaus ein Garant gegen Repression und Einschüchterungen.   

Gerüchte und Glaskugel

Umso stümperhafter, ja sogar dilettantisch, ist die Tatsache, wenn Medienvertreter Fass ohne Boden „konfrontieren“, um sich zu erkundigen, ob ich eine Person kennen würde oder nicht. Es ist sowas von amateurhaft, Redaktionen nach einer Quelle zu fragen. Jetzt Mal ehrlich: Das ist ja nicht einmal das Niveau einer Schülerzeitung, es ist absurd. Und wer auf Gerüchte setzt, sollte lieber Glaskugeln vertreiben oder zumindest über Glaskugeln schreiben.  

Schutz des Redaktionsgeheimnisses

In den vergangenen fünf Jahren haben österreichische Behörden zunehmend versucht, Druck auf uns als Redaktion auszuüben. Nur eines sei an dieser Stelle festgehalten: der Paragraf 31 nach dem Mediengesetz, „Schutz des Redaktionsgeheimnisses“, ist glasklar definiert. Die Abschirmung von Quellen und Unterlagen vor Behörden, aber auch vor Hackern und Saboteuren ist ein professioneller Zugang. Dafür braucht es aber Know-How, technische Expertise und wirtschaftliche stabile Verhältnisse. Ich weiß, Neid ist a Hund. Viele in unserem Land träumen davon, über das zu berichten, was sie selbst für wichtig halten. Aber dafür braucht es Schneid und eiserne Disziplin.  

"Moral ist ein Luxus"

Ich erinnere mich gerne an meine Zeit an der Militärakademie zurück. 2006 habe dort eine wesentliche Lebensweisheit aufgenommen und verinnerlicht. Bei meiner Ausbildung zum Berufsoffizier bleibt mir mein erster Taktiklehroffizier für immer in Erinnerung: „Moral ist ein Luxus, den wir uns nicht leisten können. Halten Sie sich an Rules of Engagement.“ Und den Auftrag verdanken wir einzig und allein unseren Lesern. Daher vielen herzlichen Dank für den Zuspruch, insbesondere die vielen Anrufe, Nachrichten und E-Mails. Und ja, wir bleiben unserem Claim treu: Erbarmungslos. Faktentreu. Steil.

In diesem Sinne: Break the news.

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