Der Tiroler Koalitionsfrieden zwischen den Grünen und der ÖVP war wohl nur von kurzer Dauer. Josef Geisler hatte eine WWF-Vertreterin als „widerwärtiges Luder“ bezeichnet. Mittlerweile drückt die Basis der Grünen an und sieht nach wie vor einen Handlungsbedarf bei den politischen Entscheidungsträgern in Tirol. Beispielsweise meldete sich die ehemalige grüne Nationalrätin und Volksanwältin Terezija Stoisits zu Wort: “Sorry liebe Grüne in Tirol, aber was gibts da zu diskutieren, wenn ein LH Stellvertreter eine Frau die ihn politisch herausfordert und er ihr argumentativ mit „widerwärtiges Luder“ entgegnet, da gibts nur Rücktritt. Alternativlos.”
Erst vor wenigen Tagen erklärte Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) die Causa zur Chefsache und aus seiner Sicht für beendet. Dieser richte einen “eindringlichen Appell” an die Grünen, damit diese “keine politischen Spielchen auf dem Rücken der Bevölkerung” austragen. Mit anderen Worten: es handelt sich dabei um eine Neuwahldrohung des Landeshauptmanns, wenn die Causa Geisler nicht bald beendet ist.
Die Tiroler Chefin der Grünen, Ingrid Felipe, knickte ein und proklamierte eine Einigung mit der ÖVP, sehr zum Missfallen der Grünen Basis. Die Wortwahl von Felipe im Wortlaut: „In meiner feministischen Grundhaltung geht es auch darum, wo es Versöhnlichkeit gibt. Immer nur ‚Auge um Auge‘ ist nicht mein Verständnis von Feminismus. Die Verantwortung für die Stabilität im Land hat uns dazu gebracht, die gemeinsame Erklärung zu verfassen.” Dieses Selbstverständnis von Feminismus bracht Felipe einen Shitstorm im Netz ein.