Die militärische Lage der Ukraine wird laut Oberst Markus Reisner immer kritischer. Die westliche Unterstützung sei zu zögerlich und ineffizient, während Russland seine Angriffe zunehmend koordiniert. Ohne massive Hilfe droht Kiew der Verlust der Verteidigungsfähigkeit.
Aktueller Anlass: Oberst Markus Reisner äußerte sich in einem Interview mit ntv zur Lage an der Front und kritisierte offen die unzureichende Hilfe westlicher Staaten.
Wer sagt was: „Alle hoffen auf einen schwarzen Schwan. Aber wir sehen ihn nicht“, so Reisner. Gemeint ist ein unerwartetes Ereignis wie der Zusammenbruch des russischen Regimes.
Hintergrund: Die USA könnten als Hauptlieferant ausfallen. Europa müsse dann einspringen. Laut Reisner dürfe man sich nicht länger auf Hoffnung und Durchhalten verlassen.
Im Detail: Die russische Armee operiert mittlerweile mit einer präzisen Kombination aus elektronischer Kriegsführung, Gleitbomben, Artillerie, Drohnen und Bodentruppen. Der Westen reagiere zu langsam und zu wenig entschlossen. Die Ukraine hat Personalprobleme, Materialengpässe und massive Nachschubdefizite.
Berechnung: Die Umverlagerung westlicher Waffen, etwa der Vampir-Raketen in den Nahen Osten, sei ein herber Rückschlag. Ersatzteile fehlen, Waffensysteme kommen zu spät und in zu geringer Zahl.
Was zu tun ist: Europa muss seine sicherheitspolitische Rolle annehmen und eine entschlossene militärische Strategie für die Ukraine entwickeln. Symbolpolitik allein reicht nicht.
Wie es gemessen wurde: Reisner steht im regelmäßigen Kontakt mit ukrainischen Offizieren. Die Rückmeldungen von der Front zeichnen ein klares und ernüchterndes Bild.
Wo es auffällt: Die ukrainischen Streitkräfte können nicht im erforderlichen Ausmaß gegenhalten. Rückeroberungen sind ohne externe Hilfe unrealistisch.
Was als Nächstes kommt: Sollte es zu einem politischen Kurswechsel in den USA kommen, könnte die militärische Lage der Ukraine weiter kippen. Europa steht dann in der Pflicht.
Zahl des Tages: 0 – so viele realistische Anzeichen sieht Reisner derzeit für einen strategischen Umschwung zugunsten der Ukraine.
Zitat des Tages: „Ein bisschen was liefern reicht nicht.“
Warum das wichtig ist: Ein Zusammenbruch der ukrainischen Verteidigung hätte sicherheitspolitische Konsequenzen für ganz Europa. Verzögerungen kosten Zeit, Menschenleben und Stabilität.
Quelle:
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